„Werk ohne Autor“ und „Bohemian Rhapsody“ sind die größten Oscar-Überraschungen


Der deutsche Beitrag „Werk ohne Autor“ ist gleich in zwei Kategorien nominiert. Nicht nur eine Überraschung bei den Oscars 2019.

Am Dienstagnachmittag wurden in Los Angeles die Nominierten für die Oscar-Verleihung 2019 vermeldet. In einer Live-Übertragung wurden die diversen Kategorien abgehandelt, mit „The Favourite“ und „Roma“ konnten vor allem die beiden Filme zahlreichen Nominierungen sammeln, die im Vorfeld auch von Kritikern gelobt wurden und die bei diversen kleineren Verleihungen schon viele Preise gewonnen haben. „The Favourite“ von Griechen Yorgos Lanthimos kommt sogar auf zehn Nominierungen – hier geht es zur Kritik des Films.

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Bei der Nennung der vielen Oscar-Anwärter kam es allerdings auch zu einigen Überraschungen und Enttäuschungen. Wir erklären die wichtigsten davon:

Mit „Werk ohne Autor“ ist ein deutscher Film bei den Oscars nominiert – und sogar in zwei Kategorien. Bei „Bester fremdsprachiger Film“ konkurriert Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck mit dem Netflix-Film „Roma“ sowie dem Cannes-Sieger „Shoplifters“. Der deutsche Filme dürfte keine Chance haben, von der Kritik wurde er als Mittelmaß eingestuft. Zudem meldete sich zuletzt Gerhard Richter zu Wort. Dessen Leben wurde hier in Teilen verfilmt. Und dass alles andere als anständig, so Richter. In der Kategorie „Beste Kamera“ ist „Werk ohne Autor“ ebenfalls vertreten. Auch dort hat der Film keine guten Chancen auf den Sieg.

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Ebenfalls überraschend ist, wie sehr sich die Academy auf Zuschauerlieblinge einlässt. „Bohemian Rhapsody“ (Kritik) und „Black Panther“ (Kritik) waren Kassenhits, ihre eklatanten Mängel dürften in den meisten Jahrgängen der Oscars aber eine Nennung in der Kategorie „Bester Film“ ausschließen. bei „Black Panther“ sei hier nur der gesamte dritte Akt (gepanzerte Nashörner) und bei „Bohemian Rhapsody“ der verschobene Ablauf der Ereignisse im Leben Freddie Mercurys genannt. Die mehrfachen Nominierungen der Filme sind wohl ein Eingeständnis an die fallenden TV-Quoten, denen man mit Zuschauermagneten entgegenwirken möchte.

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Michael B. Jordan (l.) und Chadwick Boseman in „Black Panther“.

Erst Freude und dann Enttäuschungen erlebten bei der Bekanntgabe der Nominierten alle, die es mit „First Reformed“ und dem Hauptdarsteller Ethan Hawke halten. Zwar wurde das Drama um einen Pfarrer, der nach dem Selbstmord eines radikalen Umweltaktivisten in eine Glaubenskrise rutscht und einen Terroranschlag plant, für das „Beste Original-Drehbuch“ nominiert. Ethan Hawke fehlt aber leider bei „Beste männliche Hauptrolle“. Überraschend ist es dagegen, dass Adam Driver trotz 08/15-Rolle in „Blackkklansman“ (Kritik) für einen Oscar als bester Nebendarsteller nominiert wurde, dort hätte man eher mit dem aus „Call Me By Your Name“ bekannten Timothée Chalamet gerechnet. In den Kategorien „Beste Regie“ und „Bester Film“ derweil auffällig, dass keine Regiearbeit von einer Frau nominiert wurde.

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Kleine Überraschungen gab es in den Drehbuch-Kategorien: Dort hätte sich niemand über eine Nominierung für das „Beste adaptierte Drehbuch“ für „The Death of Stalin“ gewundert, stattdessen wird „A Star Is Born“ (Kritik) genannt. Obwohl Bradley Cooper mit Lady Gaga eben schon das x-te Remake der Geschichte gedreht hat und das Drama nicht durch geschliffene Dialoge, sondern ganz andere Qualitäten auffiel. Bei den „Original Drehbüchern“ fällt vor allem „Green Book“ auf. Der Film gewann bereits Preise bei den Golden Globes, wird aber (eigentlich) von einem kleinen Skandal heimgesucht. Bereits zum US-Kinostart im Dezember meldeten sich Angehörige einer der im Film dargestellten Figuren: „Green Book“ sei in weiten Teilen erstunken und erlogen.

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