C3S: Gema-Alternative startet eigene Crowdfunding-Kampagne


Bis Ende des Jahres sollen insgesamt 200.000 Euro gesammelt werden. Nächster Schritt: die Anerkennung als Verwertungsgesellschaft.

„Helft der C3S mit einem Donnerschlag!“: Mit einer dramatischen Formulierung rufen derzeit die Gründer der Creative Commons Collecting Society (kurz C3S) Unterstützer dazu auf, erneut Geld für die Schaffung einer neuen Verwertungsgesellschaft zu spenden. Nach einer erfolgreichen Spendenrunde über einen Crowdfunding-Dienst hält die C3S noch einmal den Klingelbeutel auf – dieses Mal in eigener Verantwortung.

Bereits im Juni 2013 baten die Initiatoren über die Plattform Startnext um finanzielle Unterstützung für ihr Vorhaben, eine Alternative zur deutschen Verwertungsgesellschaft GEMA zu gründen. Mit Erfolg: Bis zum 30. September gaben fast 1800 Spender genau 117,758 Euro. Zusammen mit Startkapital und weiteren Einnahmen konnte die C3S fast 150.000 Euro einnehmen.

Im August dann die großer Überraschung: Das Bundesland Nordrhein-Westfalen stellte der Initiative eine Förderung von bis zu 200.000 Euro in Aussicht. Dazu allerdings müsse die in Gründung befindliche GEMA-Alternative den gleichen Betrag in Eigenmittel bereitstellen, wie ein Mitglied im C3S-Blog erklärt. Somit stünden der Initiative im Idealfall bis zu 400.000 Euro zur Verfügung.

Um das restliche Geld aufzubringen, hat die C3S nun eine neue Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Allerdings nutzen die Verantwortlichen dieses Mal keine externe Plattform, sondern sammeln das Geld über die eigene Seite flashfunding.c3s.cc. Denn: Von den 117,758 Euro hat Startnext mehr als 11.000 Euro behalten, für Gebühren und Provision. In ihrem Blog rechnet die C3S vor, was mit dem gespendeten Geld passiert ist.

Den „Endspurt“ will die C3S angehen, ohne weiter unnötig Geld auszugeben. „Wir möchten kein Geld unserer Mitglieder für Kosten verwenden, die vermieden werden können“, heißt es auf der Webseite. Um die volle Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen zu erhalten, müssen bis zum 31. Dezember 2013 weitere 70.000 Euro eingenommen werden. Neben Spenden können Interessenten auch T-Shirts für 35 Euro kaufen, Mitglied werden oder Genossenschaftsanteile erwerben.

Hat die C3S mit ihrem Spendenaufruf Erfolg, wird sie einen Antrag auf Anerkennung als Verwertungsgesellschaft beim Deutschen Patent- und Markenamt vorbereiten. Mit dem aufgebrachten Geld sollen im Vorfeld notwendige „Programmierarbeiten“ und eine „umfangreiche technische Ausstattung“ finanziert werden, wie Musikmarkt berichtet. Mit dem Stellen des Antrags sei aber nicht vor 2015 zu rechnen, heißt es laut C3S.