„Prototyp Rapstar“: Das ist die Casting-Show mit Sido, Massiv und PA Sports
„Prototyp Rapstar“: Sido, Massiv, PA Sports und Ali Bumaye suchen Rap-Talente in ihrer neuen Casting-Show auf YouTube. Alles zur ersten Folge, hier lesen
Mit „Prototyp Rapstar“ startet ein neues YouTube-Format des Rappers Massiv, das das Genre in den Mittelpunkt einer klassischen Casting-Show rücken will. Und die Jury: Neben Massiv sitzen Sido, PA Sports und Ali Bumaye in den Stühlen, in der ersten Folge ergänzt durch Gastjuror Eko Fresh. Gemeinsam suchen sie nach den „Rapstars von morgen“, wie es in der offiziellen Ankündigung heißt.
Zehn Kandidat:innen treten an, um zu beweisen, dass sie mehr können als Hooks und TikTok-Reels – gekämpft wird um den Titel des „Prototyp Rapstar“. Am 11. Oktober erschien die erste Folge des neuen Formats auf YouTube.
Ein Casting-Show-Format im Rapkontext
Die Produktion will Deutschrap-Newcomer:innen, die bisher keinen Zugang zu größeren Plattformen hatten, eine Bühne bieten. Zehn Artists treten in der ersten Folge an: Credoroyal, Roccy069, Braada44, Flex19, Efe Savastano, Scofield77, Mino, Chady052, Sizzo und Jaezshecan. Die Performances der Teilnehmenden erscheinen nicht nur in den Folgen, ihre Songs sollen auch direkt auf allen Streaming-Plattformen landen. Für die Newcomer:innen ist das die erste große Bühne. Gleichzeitig wird geprüft, wer neben technischer Expertise auch durch Charisma und mediale Präsenz überzeugen kann.
Mit der Veröffentlichung als YouTube-Format bewegt sich „Prototyp Rapstar“ in einem digitalen Umfeld, das längst zum wichtigsten Resonanzraum für Deutschrap geworden ist. Anders als frühere Castingshow-Formate – etwa „Popstars“ oder auch „The Voice“ – will das Projekt, moderiert von Massiv, die Dynamik der Online-Plattform nutzen, um Community-Engagement und Reichweite zu verbinden.
Jede Folge ist dabei als Episode einer fortlaufenden Serie angelegt, deren Entwicklung auch außerhalb der Bühne, in Kommentaren und Reaktionen, weitergeht.
Reaktionen der Fans: Playback-Performances kommen nicht gut an
Besondere Aufmerksamkeit erhält das Format derzeit unter anderem durch PA Sports, der zuletzt durch private Schlagzeilen rund um seine Frau Luna Rabea und der Brabus-Affäre ohnehin im Fokus der Öffentlichkeit stand. Schon kurz nach dem Release der ersten Folge füllten sich schnell die Kommentarspalten unter dem Video. Viele Fans lobten die Umsetzung und die starke Jury, äußerten jedoch auch deutliche Kritik.
Der am häufigsten gemachte Punkt: Die Performances seien nicht live, sondern Playback – für viele Rap-Fans ein entscheidendes Glaubwürdigkeitsproblem. So heißt es etwa in einem Kommentar: „Es MUSS live sein! Leider fühlt es sich mit Playback so falsch an beim Zugucken … bitte ändern!“ Auch der Vergleich mit klassischen Casting-Shows fällt: „In jeder normalen Casting-Show performt man live, wieso hier nicht?“
Doch auch die Auswahl der Newcomer:innen stößt einigen Zuschauer:innen sauer auf. Ein Nutzer schrieb beispielsweise: „Die Texte aller Teilnehmer sind so austauschbar. Jeder könnte das rappen, komplett ohne Persönlichkeit. Schade, dass solche Künstler ausgewählt wurden“.
Die Entscheidung, das Format ausschließlich online zu veröffentlichen, könnte sich für die Weiterentwicklung der Show als zentral erweisen. Sie richtet sich damit gezielt an ein Publikum, das Rap ohnehin fast ausschließlich digital konsumiert, und ermöglicht dem Produktionsteam zugleich mehr kreative Freiheit. Ob das Konzept langfristig funktioniert, hängt davon ab, inwieweit die Kritik der Fans aufgegriffen wird. Wird es der Jury gelingen, die Energie realer Performances mit dem Unterhaltungswert einer klassischen Casting-Show zu verbinden? Die zweite Folge wird mehr darüber mit Sicherheit mehr Aufschluss geben.



