Popkolumne, Folge 60

Boys, Boys, Boys: Paulas Popwoche im Überblick


Über sehr präsente Männer, geliebte Boybands, Amischeiße und Die Pfefferkörner.

„I was busy thinking bout boys
 / Dadümm
 / Boys!“

Es ist die Zeit der Selbstoptimierung. Vieler Orten sprießen Tipps fürs Homeoffice, die Bücherempfehlungen und die Yoga-Classes aus den Insta-Stories. My ass! #noexcuses schreiben die Leute darunter und ich denke nur: Wollt ihr mich verarschen? Es gibt übelst viele Excuses! Um die Familie kümmern, Alltag meistern, psychisch nicht abdrehen, weiterhin arbeiten müssen, Mails beantworten, füreinander da sein, Politik. Ich zum Beispiel denke fast nur noch an Jungs. Die eine Hälfte des Tages versuche ich dieses Arbeiten und den Rest der Zeit bin ich wieder 12 und lebe zwischen Postern meiner Schwarms. Oder Schwärme? Wie ist der Plural da? Bitte nicht antworten. Habe jetzt teilweise wieder mit Nirvanahören und Wichsen angefangen.

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Es ist aber auch einfach die Zeit der Jungs. Sie sind überall. Frauen scheinen aktuell größtenteils zu beschäftigt zu sein, Männer hingegen ballern raus. Drosten, eh klar. Der Wuschelkopp will gar nicht abgehyped werden, wird es aber und alle so awww. Die Leute sehnen sich nach charmanten Kuschelbären, die uns zuhauchen, dass uns niemand verletzen wird. Es kommen aus allen Ecken Männer angekrochen. „Fest & Flauschig“ sendet jetzt fünfmal die Woche. Scooter hatten dieses phänomenale Studio-Konzert „I WANT YOU TO STREAM“, bei dem 20.000 Leute allein auf Facebook zugeguckt haben. Auch ich bin komplett ausgerastet mit meinen Freundinnen. Es ist so geil! Hier kann man es nachgucken:

https://www.facebook.com/scooterofficial/videos/226853175183953/

 

Die Ärzte haben einen Quarantäne-Song gemacht, ebenso der eine von O-Town (was habe ich sie geliebt anno 2001), Frei.Wild haben direkt zwei gemacht und ein paar deutsche HipHop-Typen, für die ich mich leider nicht interessiere, sind wohl auch dabei und die Kings of Leon sind zurück. Geseufzt habe ich aber nur bei den Backstreet Boys und ihrer Homeversion von „I Want It That Way“. Es ist aus irgendwelchen Gründen aktuell nicht mehr online verfügbar, aber ich setze aktuell schon die Beschwerdebriefe auf.

Stop, hier ist es wieder:

https://www.facebook.com/222170274473693/posts/3249744788382878/

„Großkatzen und ihre Raubtiere“ auf Netflix: Wie „Making A Murderer“ im Zoo

Ansonsten wird gerade eine Serie um frauenverachtende, gewalttätige, drogensüchtige, manipulierende und manipulierte Typen in den USA gehyped. „Tiger King“ macht alle fassungslos und geilt den eigenen Voyeurismus gegenüber total verrückten Leuten an. Amerika, mal wieder völlig abgedreht, only in the US, ballern, rattern, hahahaha! Im Osten nannte man gern, was kulturell von drüben kam, „Amischeiße“ und daran muss ich in diesen Tagen oft denken. Es geht um Joe Exotic und seine Tiger, eine Gegenspielerin namens Carole Baskin, die Tiere retten will und angeblich ihren Ehemann an Tiger verfüttert hat und ein paar andere mafiöse Personen und Strukturen und trashige Songs. Aber das wisst ihr ja wahrscheinlich eh schon. Hier mein Lieblingsmeme, heul.

Apropos Serien: Ich habe nie „Lindenstraße“ geguckt. Na, gut, ein paar mal vielleicht. Aber das ist Volkmann-Content. Im Zuge des Serienendes habe ich überlegt, welche Serien der Kreativschmiede „Das Erste“ ich geil fand und die es größtenteils nicht mehr gibt. Beziehungsweise sind das die, an die ich mich erinnern kann. Meine Top 5:



Platz 1: Berlin, Berlin 


Lolle zieht nach Berlin, zeichnet Comics und verliebt sich in verschiedene Jungs, zum Beispiel in ihren Cousin. Es gibt jetzt einen Film, der die Zeit danach behandelt, und ich nehme gern Dateanfragen für einen gemeinsamen Kinobesuch nach der Seuche an.

Platz 2: Verbotene Liebe

Schon wieder was mit Geschwistern. Jan und Julia verlieben sich, erfahren dann aber, dass sie Bruder und Schwester sind. Wer kennt es nicht? Dann wurde alles über 20 Jahre super kompliziert mit Halb-Adligen, irgendeiner Holding (was ist das überhaupt?), Intrigen, Sex, Clarissa von Anstetten, ihren Klippohringen und einfach ALLEM!

Platz 3: Fabrixx


Schloss Einstein für uns Asis. Die Jugendlichen, die richtige Probleme hatten, hingen in einem Stuttgarter Jugendtreff rum und da passierten Dinge. Muss es noch mal gucken, aber war auf jeden Fall relatable.

Platz 4: Die Pfefferkörner

TKKG für Hanseaten. Jana, Fiete, Natascha, Cem und Vivi lösten normal Fälle. Besonders super ist die Mädchenquote natürlich. Die alten Folgen gibt es illegal auf YouTube, neue im Ki.Ka.

Platz 5: Sternenfänger

Super schlecht gealterte Serie über Teenagerliebe mit Nora Tschirner und Oliver Pocher. Heute weiß ich, es war der deutsche Versuch einer Version von „Dawson’s Creek“. Warum ist das überhaupt in dieser Liste?

 Und zu guter Letzt habe ich für euch noch das einzig geile Fitnessprogramm der Welt recherchiert: Jazzercise Fit & Physical von 1986.

Viel Spaß! Und Lächeln!

https://www.youtube.com/watch?v=pkwLL20GOwE

Was bisher geschah? Hier alle Popkolumnentexte im Überblick.

Unser neues Kolumnistenduo: Linus Volkmann und Paula Irmschler, eh partners in crime
Drinnen bleiben, durchdrehen, live gehen: Volkmanns Popwoche macht auch Hausbesuche
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