Popkolumne, Folge 121

Die besten Songs, Podcasts & Memes: Linus Volkmanns erstes Halbjahr 2021 im Überblick


Linus Volkmann über die erste Halbzeit 2021. Die schönsten deutschsprachigen Songs, die interessantesten Podcasts, lustigsten Memes und was sonst noch so mal richtig durchvalidiert gehört. Von Fritzi Ernst, #punktoo, Ballett, Nirvana, Sonic Youth bis hin zum eingeklemmten Glied von Ben Stiller. Einfach eine Kolumne für alle – streng in Listenform.

DIE 20 SCHÖNSTEN DEUTSCHSPRACHIGEN POPSONGS 2021 [first half]

Die komplette Abrechnung mit dem Jahr spare ich mir natürlich auf für den Delta-Lockdown im November. Hier und Jetzt allerdings bereits mal 20 deutschsprachige Songs aus dem ersten Halbjahr 2021, die mich richtig aufgescheuert haben – und die ich jedem guten Abend allein im Zimmer oder unterwegs mit Leuten gönnen würde. Teilweise sichere Bänke dabei, aber auch Einiges zu entdecken. Gerade gesehen, dass „Biernotrufzentrale“ von Peter Muffin bislang 18 Klicks zählt auf YouTube. 19 sind es jetzt, weil ich ihn noch mal für die URL angesteuert habe. Die Liste sei also auch ein Meeting Point für Golddigger – meine Meinung. Viel Spaß!

01 Fritzi Ernst – „Ich flirte mit allen“

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02 Akne Kid Joe – „Werbung Nein Danke“

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03 Christin Nichols – „Sieben Euro Vier“

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04 Danger Dan – „Ich verprügelte die Sextouristen von Bangkok“

05 Frau Malonda – „„Feuerfrau 2.0“

06 Babsi Tollwut – „Analyse und Kritik“

07 Oehl – „300.000“

08 Mine feat. Sophie Hunger – „Hinüber“

09 Mino Riot feat. Mona – „Riot ist Liebe”

10 Tristan Brusch„Zwei Wunder am Tag“

11 Egotronic – „Der schönste Platz ist inner Apotheke“

12 Dyse – „Höllenjunge“

13 Sam Vance-Law„Eisbär“

14 International Music„Insel der Verlassenheit“

15 Finna – „Wenn ich ich bin“

16 School Of Zuversicht – „Hinter dem Hügel“

17 Äffchen & Craigs  – „Banane“

18 Freizeit81 – „Automatisch“

19 Ersatzkopf – „Trompeten raus aus Punk“

20 Peter Muffin – „Biernotrufzentrale“

5 PODCAST-FOLGEN AUS DEM JAHR 2021, DIE MAN GEHÖRT HABEN SOLLTE

Geht es um Podcasts, orientiere zumindest ich mich fast ausschließlich an Empfehlungen von anderen. Der Algorithmus dagegen, der immer mitreden will mit seinen korrupten Scheiß-Vorschlägen, can kiss my shiny metal ass. Allerdings weiß man oft nicht, wo man ansetzen soll, wenn man einen neuen Podcast empfohlen bekommt. Eine riesige Zeitvernichtungs-Maschine öffnet sich vor dir – und jetzt? Ich habe hier mal ganz konkret fünf Podcast-Folgen rausgesucht, die wirklich als Tipp taugen.

01 Alles könnte anders sein #080 „Punktoo – Sexismus muss sterben“
20.06.2021 // 140 Minuten

„Wenn jemandem wegen einer Aussage Hass im Internet widerfährt, ist das erste Argument von Außenstehenden meist: ‚Dann sag doch auch nicht sowas.“ (Diana Ringelsiep)

Die zwei Hosts Jan Off und Herr Hagestolz „schenken“ der Autorin Diana Ringelsiep diese Folge. Sie nimmt das gern an und befragt die beiden zum Thema Mackertum im Punk. Ein offenes, kurzweiliges, aber auch sehr deepes Gespräch. Bonus: In absurder Häufung hört man, wie Dosenbiere geöffnet werden.

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02 Zum Dorfkrug #02 „El Hotzo – Erektionen im Anblick des Herren“
19.03.2021 // 53 Minuten

„Wir haben in der Kirche immer Händchen gehalten – und wenn du dreizehn, vierzehn bist, braucht es nicht viel mehr, um die Glut der Hölle in deine Lenden zu pumpen. Ich hatte schreckliche neunzigminütige Erektionen im Anblick des Herren.“ (El Hotzo)

Zugezogen Maskulin sprechen mit El Hotzo übers Aufwachsen auf dem Dorf.

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03 Und dann kam Punk #26: „Kolja und Panik Panzer“
25.05.2021 // 181 Minuten

“Es ging bei dem Song über Beate Zschäpe auch um diese bürgerliche Fassade. Also dass jemand in einer Naziterrorgruppe sein konnte – und sich abends aber auch schön mal U2 anmacht.“ (Koljah)

Ein epischer Talk der beiden Gastgeber mit mit Koljah und Panik Panzer. Es geht um alles Mögliche und Unmögliche rund um die Antilopen-Clique. Punk ist dabei kaum Thema, okay, über die Hosen wird öfters geredet.

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04 Sprezzatura #58 „Sauna“
20.05.2021 // 67 Minuten

„Ist natürlich interessant, wie du groß geworden bist, ob Nacktheit etwas ganz Normales ist, etwas ganz Besonderes, oder etwas, das auf jeden Fall zu bedecken ist.“ (Jasmin Klein)

Der Untertitel dieses Plaudercast lautet: „Stilfragen, Popkultur, Gestern und Heute“. Mehrwertreiche Mischung aus Lifehacks, Anekdoten, Gossip und Persönlichem. Ich mag, dass es zwar locker ist, aber sehr konzentriert. Es soll zu jedem Thema was Spannendes rüberkommen, ist auch so.

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05 Jokes „Ilona Hartmann – Ich hab ein Problem damit, Leuten auf den Sack zu gehen“
04.01.2021 // 49 Minuten

„Mein Leben klingt im Internet aufregender, als es in Wahrheit ist.“ (Ilona Hartmann)

Ein auffällig smartes Gespräch über den (digitalen) Humorbetrieb. Host ist Till Reiners.

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OKAY, VIER SCHMERZHAFTE GLIED-SZENEN IN ROMCOMS… EVER

Die besten Songs, die besten Podcasts… okay, sowas ist einfach Standard, wenn man ein (halbes) Jahr zusammenfasst, allerdings geht es damit gleich schon sehr konservativ los. Warum also nicht mal eine kleine Liste einschieben, mit der auch meine Mutter nicht rechnet. Die für mich persönlich aber schon weit über das Halbjahr 2021 unter der Gürtellinie der Popkultur brennt: Vier schmerzhafte Penis-Szenen aus amerikanischen Komödien.

01 Ben Stiller in „Verrückt nach Mary“
Das eingeklemmte Gemächt kurz vor dem Abschlussball.

02 Jason Segel in „Nie wieder Sex mit der Ex“
Schluss gemacht bekommen während man nackt und verwirrt aus der Dusche kommt – that hurts. Sehr überraschende full frontal nudity mit Jason Segel („How I Met Your Mother“).

03 Justin Timberlake in „Bad Teacher“
Dry Humping mit Cameron Diaz auf dem Hotelzimmer. So peinlich, dass es ebenfalls schmerzt.

04 Will Poulter in „Wir sind die Millers“
Eine riesige haarige Spinne, die in Hoden beißt.

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DIE 8 LUSTIGSTEN MEMES 2021 – MIT DIESEN ZWEI HUNDEN

             

5 BILDER EINER AUSSTELLUNG – HENDRIK OTREMBA

Hendrik Otremba ist nicht nur Sänger und Texter der Postpunk-Band Messer, auch als Autor von Büchern wie „Über uns der Schaum“ (Verbrecher Verlag) kann man seiner smarten Prosa schon einmal begegnet sein. Wer die Kombination aus Schriftsteller und Musiker schon einschüchternd findet, nicht erschrecken: Hendrik ist auch noch Maler. Das düster wie ausdrucksstarke Cover von Messers „Die Unsichtbaren“ beispielsweise stellt einen echten Otremba dar.
Dieses Jahr nun seine erste große Einzelausstellung. Bis zum 17. Juli zu sehen in der Emde Gallery in Mainz.

(Fotos: Annette Emde)

Hendrik Otremba bei Tisch
Bilder einer Ausstellung
Galerie-Stillleben mit Stuhl
Betrachter:innen
Hendrik Otremba: „Selbstporträt als trauriger Clown“

10 MUSIKDOKUS FÜR DIE EWIGKEIT

In so einer Listen-Kolumne muss einfach auch was mit Filmen kommen. Das ist mit dem Penis-Quartett ja nicht abgegolten. Für das Zusammenfassen von Filmen und Serien aber fehlt mir das Interesse. Bei der Fülle an Kram, die der Anus von Netflix und Co. über uns auslaufen lässt, erschien mir ohnehin jede Liste viel zu random. Nein, ich empfehle euch stattdessen hier mal zehn Musik-Dokus aus dem eigenen Archiv – mit ganz persönlichem Herzlike-Hintergrund.

01 Hammerhead – „Sterbt Alle!“ (2006)
Eine der besten Musikdokus überhaupt. Die Band selbst kommt nur ein Einspielern von früher zu Wort, es reden stattdessen alte Weggefährten. Die Ansprache des Films fängt viel ein von der Angriffslust, die das Phänomen Hammerhead bis heute so nachhaltig sein lässt.

02 „Hype – The Movie“ (1996)
Legendäre Doku, die aus der heiß gelaufenen Grunge-Szenerie der Neunziger sendet, mit vielen Protagonist:innen der Zeit spricht und viel Bildmaterial aus den frühen Neunzigern aufbietet.

03 „We Built This City“ (2005)
Weniger aufwändig von der Machart ist diese Köln-Nabelschau hier, sie fühlt sich eher an wie eine verfilmte „Spex“. Dennoch fängt die Doku tiefenscharf eine konkrete Ausbeulung des Zeitgeists und einen bestimmten Sound der Nuller Jahre ein. „A documentary on electronic music – made in Cologne“. Mit Areal, Kompakt, Justus Köhncke, Hans Nieswandt, Mouse On Mars, Sonig, Holger Czukay etc.

04 Trio – „… und dann kannst du mich von vorne sehen“ (2012)
Auf dieser DVD findet sich einmal der legendäre Trio-Auftritt im Rockpalast aus dem Jahr 1982 und auf der zweiten eine Doku über den Hit „Da Da Da“, die sich aber zu einer sehr unterhaltsamen Geschichte der ganzen Band auswächst.

05 „1991 – The Year Punk Broke“ (1992) [Ohne Abbildung]
Auf Tour mit Sonic Youth. Als Vorgruppe haben sie Nirvana dabei. Jene standen zu Zeiten der Drehs kurz vor dem VÖ von „Nevermind“, was ja bekanntlich alles ändern würde. Hier ist sie als Unwetter-Ahnung bereits zu spüren. Eine ausdrucksstarke Bestandsaufnahme, die auch hätte heißen können: „1991 – The Year Grunge exploded“.

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06 „Mia San Dageng! – Punk in München“ (2008)
Wer glaubt, in München war subkulturell immer weniger los als in den meisten anderen Regionen… nun, der wird mit dieser Doku nicht gerade eines Besseren belehrt, aber gerade weil vielleicht nicht alles so hell brannte, lohnt sich ein Blick auf das, was durchaus auch in Bayern mal in Flammen stand.

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07 „Wo die Zitronen blühen“ (2005)
Eher durchgeknallter Musik-Kurzfilm von der Düsseldorfer Band Oiro. Steht in meinem Doku-Regal und komplett auf YouTube.

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08 Die Toten Hosen„Drei Akkorde für ein Halleluja“ (1989 / 2006)
Der Doku-Klassiker, der die Hosen in den 80er-Jahren begleitete, wurde in der Wiederauflage erweitert um einen Audiokommentar von Campino und dem mittlerweile verstorbenen Hosen-Tourfahrer Dr. Faust, der unter anderem über die Band Dinge sagt wie „Ich hab sie immer für Säufer und für blöd gehalten.“

09 „Anna – Der Film“ (1988)
Bis auf Kim Gordon von Sonic Youth und L7 kommen in diesen Filmen wirklich erstaunlich wenige bis gar keine Frauen zu Wort. Da das in der Gesamtheit schwer zu ertragen ist, hier zumindest mal (die ebenfalls bereits verstorbene) Silvia Seidel in „Anna“. Keine Doku – aber es läuft viel Musik.

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10 Billie Eilish„The Worlds A Little Blurry” (2021) [Ohne Abbildung]
Das sollte man dieses Jahr natürlich im Spannungsfeld Musikdoku und dem großen Rummel um Billie Eilish wirklich gesehen haben. Eine Empfehlung, die ich vor allem auch mir selbst ausspreche. Denn ich habe sie immer noch nicht einlösen können. Besitze nämlich kein Apple-TV-Zugang. Wer einen, öh, Link hat, schreibe mir gern. Aber pst! Steve Jobs sieht alles – vom Himmel aus. Also „Himmel“…

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