Hier Spricht Frank Dostal!


In einer ganzen Reihe von Briefen, die ich von Euch erhielt, wurde ich nach meiner Meinung über Haschisch gefragt. Ich verstehe meine ME-Seite zwar nicht als „Frau Helenes Kummerkasten“ aber weil es so viele Briefe waren … Zwei Fragen wurden hauptsächlich gestellt; daher zweieinhalb Antworten:

1. Ja, ich habe schon ‚mal an einem Joint gezogen, auch an einer Wasserpfeife (und zwar kräftig), habe schon mal Hasch-Kuchen und -Tee gesehen (hatte aber keinen Appetit), und die Wirkung war genau die, die täglich in den Zeitungen und Zeitschriften geschildert wird.

2. Nein, ich rate nicht dazu. Es ist nämlich nicht mehr lange hin, bis unsere Generation die Ruder dieser putzigen Welt, an der wir so vieles auszusetzen haben, übernehmen wird. Und wir wollen doch so vieles besser bzw. nie wieder machen. Zur Zeit – so hört man, bilden Jugendliche den größten Teil der Haschisch-Konsumenten; und ich halte es für traurig, wenn Jugendliche aufhören, sich um den viel-zitierten klaren Kopf zu bemühen, den sie zur Klärung der Fragen und Probleme die sich ihnen entgegenstellen, benötigen. Ich habe nämlich beobachtet, dass Leute, die häufig haschen, faul, träge, labil, unzuverlässig, introvertiert (Duden v. 1961, Seite 345) und uninteressiert werden, sie verlieren jede Lust an Auseinandersetzung und Wettstreit. Sie werden unangenehme, liederliche Zeitgenossen, die nur noch ihren eigenen Vorteil suchen, oft nicht einmal mehr den. Die Bereitwilligkeit zur Einnahme von Drogen, die zu physischer Sucht verführen, steigt tatsächlich, obwohl es in der „Bild“ zu lesen war.

3. Meine Vorschläge zur Legalisierung von Haschisch: (Nicht unbedingt als karnevalistischer Beitrag zu werten)

Jedem Interessenten muss eine (nur eine) Apotheke zugeteilt werden, in der ihm eine begrenzte Menge pro Monat zu einem Gramm-Preis von ca. 10 DM verkauft werden darf. Allerdings benötigt er zum Kauf eine Art Rezept, das er nach allmonatlicher gründlicher Untersuchung von einem praktischen und einem Nervenarzt erhält. Dieselben Vorschriften gelten selbstredend auch für den Konsum von Alkohol, den Eintritt zu Fußballspielen und zu öffentlichen Spiel-Kasinos wie in Baden-Baden oder Travemünde.

Den Handel mit Literatur, die zur Selbstbefriedigung verleitet, wird man auch so besser kontrollieren können. Haschisch-Händler, die nicht selber welches zu sich nehmen, müssen von dafür besonders ausgebildeten (besser: abgerichteten) Kommandos bei Festnahme „auf frischer Tat“ standrechtlich erschossen werden.

Selbstkonsumierende Händler sollen zu Zwangsarbeit bei der Trockenlegung der Türkischen Sümpfe verurteilt werden. Von Sippenhaft sollte bei beiden abgesehen werden. Bester Beweis: Ich habe eben 3,70 in Travemünde verspielt, habe mich daraufhin total besoffen, bin zum Endspiel um den Pokal der Linksfüßler Fussball-Liga gegangen (getragen worden), hab‘ mich dabei voll angetörnt, musste zu Hause feststellen, dass ich alle meine Porno-Schmöker an Dicky verliehen habe… Die Folge davon sind diese Zeilen. Und jetzt Frage ich Euch: Ist das locker?

Euer Frank