History


Er ist der reichste britische Pop-Komponist aller Zeiten. Sein Vermögen wird auf nahezu zwei Milliarden Mark geschätzt: Paul McCartney, als Sohn einer Arbeiterfamilie am 18. Juni 1942 in der westenglischen Hafenstadt Liverpool geboren, bekam erst mit 14 Jahren eine Gitarre. Der von seinem Können beeindruckte John Lennon holte ihn zu den Quarrymen, aus denen nach diversen Umbesetzungen schließlich die Beatles hervorgehen sollten. Rund acht Jahre bildeten Lennon/Mc-Cartney ein unschlagbares Songwritergespann, das, wie erst nach der Trennung ruchbar wurde, eigentlich nur selten wirklich als Team arbeitete. Mit Geschick adaptierte Paul archaische Rockstile und formte sie moderat um. Gleichzeitig bewies er ein Händchen für exquisite Balladen und ausgefeilte Arrangements. Nach der durch ihn initiierten Trennung der Beatles war Paul dem totalen Zusammenbruch nahe. Über ein Jahr lang zog er sich von Depressionen geplagt auf seine schottische Farm zurück. In dieser Ära entstanden unter Mithilfe seiner Frau Linda Eastman, einer New Yorker Fotografin, die er 1969 geheiratet hatte, zwei Soloalben. 1971 gründete er mit Denny Laine (g, voc), dem Schlagzeuger Denny Seiwell und der 1998 an Krebs verstorbenen Linda (keyb, voc) die Wings, der sich wenig später auch noch Gitarrist Henry McCullough anschloss. 1972 wurden gleich zwei Wings-Singles,“Give Ireland Backt To The Irish“ (zu politisch!) und „Hi Hi Hi“ (angeblich Porno-Pop!), von der BBC mit dem Bannstrahl belegt. Das zwischen 1972 und 1980 mehrere Line-Ups verschleißende Gruppenkonzept sorgte vor allem in den USA für Furore. Während der „Wings Over America Tour“ 1976 stellten McCartney und Co. mit über 67.000 Fans im Seattle Kingdome gar einen neuen Zuschauerrekord auf. Gleich mehrmals geriet Paul in diesen Jahren wegen vermuteten Haschischkonsums mit dem Gesetz in Konflikt. Ein Benefiz-Konzert für UNICEF mündete 1979 schließlich in das letzte Wings-Album „Back To The Egg“. Seither integrierte sich McCartney nie wieder in ein Bandkonzept. Regelmäßig erschienen mehr oder minder erfolgreiche Soloplatten, 1991 erlebte gar das klassische „Liverpool Oratario“ seine Uraufführung. Doch erst 1997 gelang Paul mit „Flaming Pie“ wieder ein adäquates Hitalbum. 1999 folgte das Rock ’n‘ Roll-Coverwerk „Run Devil Run“, im Grunde eine Variation des ’91er Konzepts von „Choba B CCCP“.