Im Vergleich zu vielen Kollegen aus dem Alternative-Lager in Amerika haben Sponge Spaß an ihrem Erfolg


Ich hasse es, wenn erfolgreiche Musiker sich darüber beschweren, wie hart doch ihr Rockstar-Leben ist“, erbost sich Joey Mazzola, seines Zeichens Gitarrist bei Sponge. Und fügt an: „Ich für meinen Teil bin froh über unseren Erfolg. Jetzt kann ich endlich meine Miete bezahlen und tanken ohne daß ich jeden Cent zweimal umdrehen muß.“ Und der Erfolg von Sponge kann sich wirklich sehen lassen. Ihr Debütalbum ‚Rotting Pinata‘ erreichte ohne große Umwege in Amerika Platinstatus, der Nachfolger ‚Wax Ecstatic‘, der dieser Tage veröffentlicht wurde, hat ebenfalls beste Chancen auf Edelmetall. Eine Erklärung für diese Entwicklung hat das Quintett aus Detroit allerdings nicht. „Ich habe seit 1977 in den verschiedensten Bands gespielt“, erzählt Sänger Vinnie Dombroski und läßt seinen goldenen Schneidezahn blitzen, „warum wir ausgerechnet mit dieser Band so erfolgreich sind, weiß ich auch nicht.“ Allerdings macht er sich auch nicht allzu viele Gedanken darüber. „Schau dir doch die ganzen Alternative-Rocker an, die einen auf gequälter Songwriter machen. Sowas verstehe ich nicht. Mir macht es Spaß, Platten zu verkaufen. Denn leidenden Eddie Vedders dieser Welt haben sie denn auch auf dem neuen Album gleich einen Song gewidmet: ‚Got To Be A Bore‘ heißt das gute Stück, mit dem Dombroski und Co. ihren Kollegen aus der Alternative-Fraktion, die so sehr mit ihrem Superstar-Schicksal hadern, den ausgestreckten Mittelfinger entgegenhalten. Bleibt nur noch die Frage, M was es mit dem Namen der Band (Sponge heißt auf deutsch Schwamm) auf sich hat. Vinnie Dombroski überlegt kurz und grinst dann über das ganze Gesicht: „Na ja, weil es überall naß wird, wo wir hinkommen.“