Jeff Healey


Gerade mal 21 Lenze Jung, und schon gilt der blinde Kanadier als Gitarren-Gott. Wir wollten wissen, was Ihm seine Vorläufer bedeuten und spielten ihm eine Auswahl klassischer Soll vor.

JOHNNY WINTER: „Stevie Ray Vaughan und die Red Rockets. Oder vielleicht Albert King? Shit, schon wieder voll daneben. Nun gut, jetzt dämmert’s mir – Johnny Winter! Auch auf die Gefahr hin, daß mich einige Kritiker jetzt steinigen werden: Er hatte und hat keinen Einfluß auf meinen Gitarrenstil. Ich orientiere mich sowieso mehr an reinen Instrumentalisten und Sängern. Da besorge ich mir die meisten Ideen für die Gitarre. Trotzdem – Johnny ist mit Sicherheit einer der ehrlichsten weißen Blues-Interpreten überhaupt.“

STEVIE RAY VAUGHAN: „Klar – Stevie mit Texas Flood‘. Ich finde toll, daß er er nie einen Hehl daraus macht, wie sehr ihn Albert King beeinflußt und geprägt hat. Er ist ein sehr schneller Gitarrist, der jedoch ungeheuer viel Feeling in jeden Akkord legt.“

ERIC CLAPTON:“Er ist für mich nach wie vor der mit Abstand beste Blues-Gitarrist, der je aus England kam. Sicher, auch Jeff Beck ist in der Beziehung ein begnadeter Mann, sein stilistisches Spektrum sogar noch um einiges breiter. Nur, wenn es um die Authentizität des Blues geht, ist Clapton weitaus origineller.“

JIMI HENDRIX: John Lee Hooker on einem seiner eher miesen Tage. Scherz beiseite, Hendrix ist einfach der Größte von allen. Was ihn besonders auszeichnet, ist die Tatsache, daß er die Gitarre genommen und ohne fremde Hilfe, sprich Vorbild, gleich seinen ganz individuellen Stil entwickelt hat. Das macht ihn so einzigartig.“

EDDIE VAN HALEN: „Ebenfalls ein exzellenter Techniker mit erstaunlich viel Soul. Inzwischen kopiert eine ganze Armada von neuen Gitarren-Geschwindigkeits-Fanatikern seine Zwei-Finger-Picknick-Technik oder das Tremolo aus Michael Jacksons ,Beat It‘. Doch der Mann hat weit mehr drauf.“

FRANK ZAPPA: „Gevatter Frank ist schon ein schräger Vogel, zugleich aber auch ein Genie und ein unschätzbarer Innovator auf seinem Gebiet.“

GARY MOORE: „Ätzend, diese Speed-Arie ist ähnlich eindrucksvoll wie der Geschmack eines Viertelpfünders von McDonald. Und sie sättigt genauso wenig.“