Nach dem Weggang von Dan Nastasi beißen Dog Eat Dog wieder zu


Harte Zeiten für Crossover-Kapellen? Nicht, was Dog Eat Dog betrifft. Die New Yorker legen trotz des familiär begründeten Ausstiegs von Dan Nastasi neues Holz aufs Feuer und machen sich daran, den Erfolg des Debütalbums ‚All Boro Kings‘ zu wiederholen. ‚Play Games‘ heißt der mit Spannung erwartete Nachfolger, dessen Gästeliste sich sehen lassen kann. Hardrock-Legende Ronnie James Dio steuert ebenso einige gesangliche Leihgaben bei wie Wu Tang Clan-Vorstand und HipHop-Shootingstar RZA. Kein Wunder also, daß Frontmann John Connor & Co. sich bester Laune erfreuen und mit berechtigtem Optimismus der anstehenden Festivalsaison entgegenblicken. „Spannend wird es auf jeden Fall bei den Helter-Skelter-Events, wenn wir in einem Programm mit den Sex Pistols spielen“, meint Connor und reibt sich vorfreudig die Hände. Man hat ja auch wirklich allen Grund zur Zufriedenheit im Hause Dog Eat Dog. Die Gewinner des MTV Europe Awards gelten als kommende Stars und konnten bereits mit den Singles ‚No Fronts‘ und ‚Who’s The King‘ einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erringen. Das neue Album führt die erfolgsträchtige Schiene konsequent weiter und bietet rotzigen Crossoverpunk mit den mittlerweile wohlvertrauten Bläsersätzen von Scott Mueller. Der Wegfall von Dan Nastasi als einer der für die beiden Hits verantwortlichen Songschreiber scheint dabei kaum ins Gewicht zu fallen. „Natürlich behauptet Dan, er sei der entscheidende Faktor bei der Entstehung von ‚Who’s The King‘ gewesen. Immerhin will er ja sein Soloalbum an den Mann bringen“, lächelt Connor. „Aber um ehrlich zu sein, war er wirklich nur ein Teil des Ganzen. Was man sehr gut daran erkennt, daß seine neuen Sachen auf die Dauer alle etwas eintönig klingen.“ Und Frontkämpfer Connor setzt sogar noch eins obendrauf: „Maßgeblich für die Hits war definitiv das Zusammenwirken der gesamten Band, nicht die besondere Inspiration von Dan Nastasi. Auch wenn er das gerne so sehen möchte.“ Harte Worte zwar, aber ohne Groll gesagt. Denn dazu hat im Dog Eat Dog-Lager niemand wirklich Grund. Immerhin verfügt man mit ‚Isms‘ über eine Single, die den vorangegangenen Chartstürmern in keiner Weise unterlegen ist und noch dazu einen überaus ernsthaften Hintergrund hat: Es geht gegen Faschismus und Rassismus.