Oscars 2021: „Nomadland“ bester Film – alle Gewinner


Bei der Verleihung, die durch Diversität und politische Anklänge beeindruckte, erhielten auch Anthony Hopkins und die Südkoreanerin Youn Yuh-jung einen Academy Award.

„Nomadland“ hat am Sonntag (25. April, in Deutschland in der Nacht auf Montag) bei der Oscar-Verleihung drei Goldjungen gewonnen. Preise gab es in den Kategorien „Bester Film“, „Regie“ (Chloé Zhao) und „Beste Hauptdarstellerin“ (Frances McDormand). Die Chinesin ist nach Kathryn Bigelow erst die zweite Frau, die diesen Preis als Regisseurin gewinnen konnte. Für McDormand ist es bereits ihr dritter Academy Award.

In Jahr der Corona-Pandemie sorgte die Academy für einige denkwürdige, sogar historische Entscheidungen. Die Koreanerin Yuh Jung Youn erhielt mit 73 Jahren für ihre Leistung in dem Film „Minari“ dem Oscar für die beste weibliche Nebenrolle. Sie ist die erste Person aus Korea, die einen Oscar erhält. „Endlich Herr Brad Pitt – schön, Sie zu sehen“, sagte Yuh in ihrer Dankesrede.

Der Brite Daniel Kaluuya (der 2018 schon einmal für seine Rolle in „Get Out“ nominiert war) gewann den Oscar als bester Nebendarsteller für seine Darstellung des Chicagoer Black-Panther-Führers Fred Hampton in „Judas and the Black Messiah“. Er sei froh, überhaupt noch am Leben zu sein, sagte er in Anspielung auf die „Black Lives Matter“-Bewegung. Nur einer von vielen politischen Reizpunkten an diesem Abend.

„Black Lives Matter“ wird zum Oscar-Thema

Auch der Preis für den „Besten Kurzfilm“ sorgte für eine Erinnerung an das Schicksal vieler schwarzer Amerikaner. Ausgezeichnet wurde „Two Distant Strangers“, in dem es um einen Mann geht, der seinen eigenen Tod durch Polizeigewalt immer wieder erleben muss.

Die Netflix-Produktion „Mank“ konnte sich als großer Favorit mit zehn Nominierungen nicht durchsetzen. Der Film von Regisseur David Fincher erhielt Preise für das „Beste Produktionsdesign“ sowie für die „Beste Kamera“. „Bester Hauptdarsteller“ wurde Anthony Hopkins, der die Academy als dementer Vater in „The Father“ überzeugte. Der im August 2020 verstorbene Chadwick Boseman, der ebenfalls in dieser Kategorie nominiert war, erhielt postum keinen Preis.

Den Oscar für den besten animierten Film sicherte sich Pixars „Soul“. Es sollte nicht der einzige Academy Award für den Film sein. Auch der Soundtrack von Trent Reznor und Atticus Ross wurde ausgezeichnet. Der Preis für die besten Special Effects ging an Christopher Nolans „Tenet“, Geheimfavorit „Sound Of Metal“ bekam Oscars für die Kategorien „Bester Sound“ und „Bester Schnitt“.

Die Oscars für Make-up und Hairstyling sowie das beste Kostüm gingen an „Ma Rainey’s Black Bottom“. In der Kategorie bestes Originaldrehbuch gewann einmal nicht Aaron Sorkin. Stattdessen bekam Emerald Fennell den Preis für das Buch zu „Promising Young Woman“. Die Trophäe für das beste adaptierte Drehbuch gewannen Christopher Hampton und Florian Zeller für „The Father“.

Berührende Oscar-Rede von Tomas Vinterberg

Bester internationaler Film wurde „Der Rausch“ von Tomas Vinterberg. Der dänische Regisseur widmete den Oscar in einer berührenden Rede seiner ältesten Tochter, die kurz vor Drehbeginn verstorben war.

Die 93. Oscar-Verleihung fand aufgrund der strikten Hygienemaßnahmen wegen der noch anhaltenden Corona-Pandemie unter besonderen Umständen statt. Die Zeremonie wurde in der Union Station aufgezeichnet, dem 1939 erbauten Bahnhof in der Downtown von Los Angeles. Nur 170 Personen durften dabei sein. Zusätzlich wurde in mehrere Studios in anderen Ländern geschaltet. Die Veranstalter entschieden sich aufgrund der komplizierten Situation für wenige Showelemente und eine rasche Taktung der Preisübergaben. Zu einem der Highlights wurde dann ein Musikquiz von DJ Questlove kurz vor Abschluss der Verleihung.

Oscars 2021 – alle Gewinner im Überblick

BEST PICTURE

  • The Father
  • Judas and the Black Messiah
  • Mank
  • Minari
  • Nomadland
  • Promising Young Woman
  • Sound of Metal
  • The Trial of the Chicago 7

BEST ACTOR

  • Riz Ahmed, Sound of Metal
  • Chadwick Boseman, Ma Rainey’s Black Bottom
  • Anthony Hopkins, The Father
  • Gary Oldman, Mank
  • Steven Yeun, Minari

BEST ACTRESS

  • Viola Davis, Ma Rainey’s Black Bottom
  • Andra Day, The United States vs. Billie Holiday
  • Vanessa Kirby, Pieces of a Woman
  • Frances McDormand, Nomadland
  • Carey Mulligan, Promising Young Woman

BEST DIRECTOR

  • Lee Isaac Chung, Minari
  • Emerald Fennell, Promising Young Woman
  • David Fincher, Mank
  • Thomas Vinterberg, Another Round
  • Chloé Zhao, Nomadland

BEST SUPPORTING ACTRESS

  • Maria Bakalova, Borat Subsequent Moviefilm
  • Glenn Close, Hillbilly Elegy
  • Olivia Colman, The Father
  • Amanda Seyfried, Mank
  • Yuh-Jung Youn, Minari

BEST SUPPORTING ACTOR

Sacha Baron Cohen, The Trial of the Chicago 7
Daniel Kaluuya, Judas and the Black Messiah
Leslie Odom Jr., One Night in Miami
Paul Raci, Sound of Metal
Lakeith Stanfield, Judas and the Black Messiah

BEST INTERNATIONAL FEATURE

  • Another Round („Der Rausch“)
  • Better Days
  • Collective
  • The Man Who Sold His Skin
  • Quo Vadis, Aida?

BEST ANIMATED FEATURE

  • Onward
  • Over the Moon
  • Shaun the Sheep Movie: Farmageddon
  • Soul
  • Wolfwalkers

BEST DOCUMENTARY FEATURE

  • Collective
  • Crip Camp
  • The Mole Agent
  • My Octopus Teacher
  • Time

BEST ORIGINAL SCREENPLAY

  • Judas and the Black Messiah
  • Minari
  • Promising Young Woman
  • Sound of Metal
  • The Trial of the Chicago 7

BEST ADAPTED SCREENPLAY

  • Borat Subsequent Moviefilm
  • The Father
  • Nomadland
  • One Night in Miami
  • The White Tiger

BEST CINEMATOGRAPHY

  • Judas and the Black Messiah
  • Mank
  • News of the World
  • Nomadland
  • The Trial of the Chicago 7

BEST MAKEUP AND HAIRSTYLING

  • Emma
  • Hillbilly Elegy
  • Ma Rainey’s Black Bottom
  • Mank
  • Pinocchio

BEST COSTUME DESIGN

  • Emma
  • Ma Rainey’s Black Bottom
  • Mank
  • Mulan
  • Pinocchio

BEST FILM EDITING

  • The Father
  • Nomadland
  • Promising Young Woman
  • Sound of Metal
  • The Trial of the Chicago 7

BEST SOUND

  • Greyhound
  • Mank
  • News of the World
  • Soul
  • Sound of Metal

BEST LIVE-ACTION SHORT

  • Feeling Through
  • The Letter Room
  • The Present
  • Two Distant Strangers
  • White Eye

BEST ANIMATED SHORT

  • Burrow
  • Genius Loci
  • If Anything Happens I Love You
  • Opera
  • Yes-People

BEST DOCUMENTARY SHORT

  • Colette
  • A Concerto is a Conversation
  • Do Not Split
  • Hunger Ward
  • A Love Song for Latasha

BEST VISUAL EFFECTS

  • Love and Monsters
  • The Midnight Sky
  • Mulan
  • The One and Only Ivan
  • Tenet

BEST PRODUCTION DESIGN

  • The Father
  • Ma Rainey’s Black Bottom
  • Mank
  • News of the World
  • Tenet

BEST ORIGINAL SCORE

  • Da 5 Bloods
  • Mank
  • Minari
  • News of the World
  • Soul

BEST ORIGINAL SONG

  • „Fight for You,“ Judas and the Black Messiah
  • „Hear My Voice,“ The Trial of the Chicago 7
  • „Husavik,“ Eurovision Song Contest
  • „Io Si (Seen),“ The Life Ahead
  • „Speak Now,“ One Night in Miami

+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de +++