Patrick Wolf


Ein Ire tut für Folk, was Dizzee Rascat für den Rap getan hat.

Patrick Wolf ist sicher ein getriebener, vielleicht sogar ein wahnsinniger Künstler. Er ist jung, zu weise, zu intelligent, und will, nein muss!, alleine arbeiten, denn es würde ihm niemand folgen können. Sein Debüt, ein rasend ideenreiches Manifest einsamer Genialität, werden nur wenige Menschen hören. Zu verschroben, zu kunstvoll und vermutlich um Jahre zu früh veröffentlicht sind die trotz ihrer Skizzenhaftigkeit überraschend packenden Folksongs, die der21-jährige Ire mit klassischen Violinen, trunkenen Akkordien, würdevollen Harfen, übersteuerten Ataris, fiepsenden iBooks, nostalgischen Drehorgeln, gewöhnlichen Gitarren und ungewöhnlichen Geräuschen ausgestattet hat, um sie fürviele Menschen zugänglich zu machen. Vier Jahre lang genoss Wolf eine Ausbildung in der klassischen Musik, doch verabscheut er heute den intellektuellen Ansatz aller theoriegeleiteter Komposition.“.Es gibt eine Menge junger Komponisten, die sich zum Beispiel zum Ziel setzen, .postmoderne Theorie durch ein Streichquartett ausdrücken zu wollen. Das ist so unfassbar lächerlich; niemand will etwas über postmoderne Theorie hören. Meine Ansichten über Musik sind eher kommunistisch: Du darfst nicht snobistisch sein. Scheifl-Musik ist Scheifi-Musik, und jeder weif) es. Es geht um Leidenschaft und Geben und Teilen.“ Der blasse Junge, der beteuert, „noch nie ein Kraftwerk-Album angehört“ zu haben, weil es“.so viel interessantere Sachen gibt“, leistet mit seiner durch und durch eigenständigen Verbindung von traditionellem Songwriting mit Elektronik von fast Björkscher Futuristik für den Folk. was Dizzee Rascal für den HipHop getan hat. Unter Vertrag genommen hat ihn Capitol K auf dessen Faith-And-Industry-Label. Patrick Wolf lycanthropy (Faith And Industry/Tomlab)