Curtis Mayfield – Love Is The Place/Honesty
Während Barry White mit brummeliger Bärenstimme Beischlaf-Hymnen am laufenden Band brabbelte, nahm sich Curtis Mayfield auf seinen Alben aus den frühen Achtzigern des oft spannenderen Vorspiels an. Seine nun auf einer CD wiederveröffentlichten Flirt-Fantasien LOVE IS THE PLACE und HONESTY bieten mit ihrem cremigen Soft-Soul den perfekten Soundtrack für ein romantisches Candle-Light-Dinner in trauter Zweisamkeit. Curtis, ganz croonender Casanova, umgarnt seine Herzallerliebste, hüllt sie in seidenweiche Streicherlaken, beteuert ‚You Mean Everything To Me‘, schmeichelt ‚Nobody But You‘, und jeder weiß: So ein Abend kann nur -‚Hey Baby (Give It All To Me)‘ – im Schlafzimmer enden. Das wäre ja alles gut und schön und richtig, wüßte man nicht um Mister Mayfields Vergangenheit, und die war mehr Black Power als Balz-Potenz. ‚Superfly‘ fällt einem ein, ‚Pusherman‘, ‚If There’s A Hell Below‘, mitreißende Zeugnisse schwarzen Selbstbewußtseins allesamt. Dagegen nimmt sich die vorliegende Liebeslaubenromantik, von anerkannten Studio-Cats perfekt in Szene gesetzt, doch arg süßlich aus. Musik wie ein One-Night-Stand: prickelnd im richtigen Moment, ein bißchen schal am Morgen danach.
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