Dolly Parton – Halos & Horns
Schön, dass Dolly Parton einen Schlussstrich unter ihre musikalischen Verbrechen aus den achtziger Jahren gezogen hat und mit HALOS & HORNS ihr mittlerweile drittes Bluegrass-Album seit 1999 auf dem Sugar Hill-Label veröffentlicht. Unschön ist dagegen, dass mit steigender Zahl die Qualität dieser Roots-orientierten Platten nachlässt – das ’99er THE GRASS IS BLUE war ein kleines Meisterwerk, das 2001er LITTLE SPARROW dann schon eine etwas glatt poliertere Variante davon, und jetzt kommt HALOS & HORNS. Die Bilanz: zwölf Eigenkompositionen (darunter die beiden „Dolly Parton-Covers“ „Shattered Image“ und „What A Heartache“) sowie zwei richtige Coverversionen („If“ von Bread, auf die andere kommen wir später noch). Alles natürlich schon irgendwie rootsig arrangiert und instrumentiert (Banjo, Fiddle etc.). Streckenweise aber haben die Stücke eine strenge Schlagseite in Richtung puderzuckriger Nashville-Country-Pop. Was in der (textlich und musikalischen) Peinlichkeit „Hello God“ gipfelt. Und jetzt zur zweiten Coverversion: Liebe Dolly, man mag zu „Stairway To Heaven“ von Led Zeppelin stehen wie man will, aber man darf diesen Song unter keinen Umständen covern. Nicht als Bluegrass, nicht in einer Death Metal-Version und auch nicht als Ländler. Niemals. Diesen nicht und „Knockin‘ On Heaven’s Door“ auch nicht. Nur für den Fall, dass du ein viertes Bluegrass-Album planst.
www.dolly.net
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