Fist – Turn The Hell On
An dieser Stelle cm mal ein ernstes Wort an alle Schwermetall-Fanaliker, die sich beschweren, daß ihre Heavy Metal-Gruppen im ME zu schlecht abschneiden. Durch den momentanen HM-Boom ist das Angebot an Gruppen schier unübersichtlich groß geworden und dementsprechend sind auch die Ansprüche gestiegen. Es reicht einfach nicht mehr aus. lediglich schnell, laut und aggressiv zu spielen, das machen zur Zehntausende von Bands. Die Maßstäbe für eine gute HM-Scheibe sind z.B. VAN HALEN I, ANIMAL MAGNETISM oder auch das hervorragende Live-Album von UFO. Daran gemessen ist dann doch eine ganze Menge Durchschnittsware bzw. Schrott unter den unzähligen Neuveröffentlichungen, denn die Plattenfirmen werfen neuerdings wirklich alles auf den Markt, was schnell, laut und aggressiv anmutet. So auch die MCA, die mit TURN THE HELL ON, dem Debüt-Album von Fist, ein typisches Beispiel liefert. Technisch ist die Gruppe nicht unbedingt schlecht, besitzt aber keinerlei Ausstrahlung. Die Kompositionen sind durchweg mäßig, wirken unkoordiniert und vor allem alle sehr gleichartig. Du kannst die Nadel wahllos überall aufsetzen und wirst weder große Unterschiede noch irgendwelche Besonderheiten feststellen.
Da gefallen mir STANDUP AND FIGHT von Quartz schon etwas besser. Auf Grund des Covers denkst du zuerst einmal an Molly Hatchet, aber mit Südstaatenrock hat die Gruppe nichts zu tun, als Haupleinfluß ist wohl eher Black Sabbath zu nennen. Die Songs besitzen durchaus ein wenig Eigenleben, wenn auch das Gesamtbild noch eine ziemliche Sauce aus typischen HM-Elementen ist, die aber – im Gegensatz zu Fist durch einige gute Titel, wie z.b. „Rock’n’Roll Child“, angenehm aufgelockert wird.
Am hoffnungsvollsten erscheinen mir White Spirit. Hier werden neben dem üblichen Wechselspiel zwischen Gesang und Gitarre auch Keyboards als stellenweise dominante Instrumente eingesetzt. Durch sehr differenzierten und ausgereiften Sound kann es sich die Gruppe ohne weiteres leisten, eine zchnminülige, dramatische Psychedelic-Nummer zu bringen („Fool For The Gods“), ohne dabei langweilig zu werden. Ansonsten arbeitet White Spirit mit vielen Soli, spielt durchweg schnell und mitreißend, stellenweise auch eingängig („Red Skies“) und erinnert manchmal an Deep Purple. Eine Platte, die man sich unbedingt über Kopthörer anhören sollte.
2 (Fist) 3 (Quartz) 4 (White Spirit)
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