Forward, Russia! – Life processes
Zunächst die offensichtliche Innovation: Ihre Songs sind nicht mehr nach Zahlen benannt. Statt „Nine“, „Twelve“ und „Fifteen Pt I“ heißen sie nun z. B.“A Shadow Is A Shadow Is A Shadow“.Tja. Und da wären wir auch schon bei der Musik: Die ist ebenso innovativ wie tja. Als hätten Bloc Party auf ihrem letzten Album den Bono in uns allen nicht so in Zaum gehalten, wie sie es gottlob noch getan haben; als hätten At The Drive-In ihren Kahn auf ein schiffbruchbringendes Riff [wocka wocka!] gesetzt; als hätten Mogwai ihren hoffentlich nie gefassten Entschluss verwirklicht, mit einer pathetischen Sangessirene ein bedeutungsschwangeres Rockalbum aufzunehmen; als hätten die Manic Street Preachers ihr lifeblood mit einem als zeitgeistig missverstandenen Nu-Prog-Ansatz noch gröber entstellt. Freilich, große Schnittmengen zwischen F.R! und einer zutraulichen Popband haben sich auf den ersten Blick noch nie aufgedrängt. Pop kann nicht das Halsband sein, das man bei jemandem anlegt, der einen durch derart viele verschachtelte Zimmer einer an Rhythmuswechseln, Riffeskapaden und Solosperenzchen nicht eben armen Architektur prescht. Aber auch hinter der eingerostetsten Besenkammertür und sogar im Dachgeschoss des Gartenhäuschens sucht man sich hiernach guten Kernideen in die Verzweiflung. VÖ.11.4.
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