Um die Diskussion darüber abzukürzen, ob sich Helen Schneider auf ihrer neuen LP wirklich so optimal als Rocksängerin (vor einer fantastischen Band allerdings) präsentiert, empfehle ich, HoDy Vincent und ihre melodisch-metallen rockenden Italians aufzulegen. Richard Gottehrer produzierte mit ihnen in den Record Plant Studios einen kompakten Rundumsound, der sich speziell unter den Kopfhörern des Walkman höchst stimulierend auswirkt. Stimulierend dürfte für die männlichen Hörer wohl auch Hollys Stimme sein, die eine gute Mischung aus Coolness und Tiefe vermittelt. Um auch gleich einem Vergleich mit den Pretenders vorzubeugen: Holly and the Italians sind markanter, da Miß Vincent griffigere Songs schreibt, und die Italians musikalisch weitaus dynamischer sind. Speziell die Gitarre liegt schwer im Vordergrund; keine Speedking-Allüren, sondern kompakte Soundsäulen. „Just For Tonight“ klingt nebenbei wie eine ins Heute transferierte Phil-Spector-Ballade, also gibt’s hierauch Gefühl und nicht nur Feeling. Tonmeister war übrigens Thom Panazio – a real italian!