Ijahman Levi – Tell It To The Children

Reggae als Modewelle ist vorbei, rotgelb-grüne Wollmützen und die dämlichen Dreadlocks-lmitationen sind zum Glück wieder fast ausgestorben. Das große Leitbild Bob Marley lebt nicht mehr, Black Uhuru sind bislang noch nicht annähernd ebenbürtig, um eine vergleichbare Stellung einzunehmen. Und wenn sich auch Reggae schon seit längerem weitestgehend in Reproduktion ergeht, braucht man ja deswegen auf diese Musik nicht völlig zu verzichten. Von Zeit zu Zeit erscheinen immer noch lohnende Platten. Ijahman Levi’s TELL IT TO THE CHILDREN ist eine davon.

Ijaman war lange von der Büdfläche verschwunden. Der Titelsong erklärt, warum: „In this world/I’ve seen so rnany sad stones/and seen sad pictures/so 1 went to hide to get some peace of mmd/to know more about myself. „Selbst wenn solche Bekenntnisse einen Mitteleuropäer kalt lassen, so spricht die Musik doch unmittelbar an noch ruhiger und entspannter als auf seinen ersten LPs HAUE 1HYMN und ARE WE A WARRIOR. Die sieben vielfältig instrumentierten Roots-Nummem mit fein gesponnen Melodiehmen und Ijahmaris zartem, gefühlsbetonten Gesang sind allesamt Balsam für Ohr und Seele. Auch der Soul-Titel (!) „Lend A Hand“, u. a. mit Rick Marotta (dr), dem großartigen Eric Gale (der auch in weiteren Stükken Gitarre spielt) und Michael Brekker (ts) sowie den Soul-Damen Gwen Outline, Yolanda McCullough und Brenda White ist überzeugend. What more can I say.