J.J. Cale – Rewind – Unreleased Recordings

Bislang waren es andere, die mit seiner Musik Geld verdienten-und nicht zu wenig. Johnny Cash machte sein „Call Me The Breeze“ zur Goldgrube, Eric Clapton feierte mit „After Midnight“ und „Cocaine“ seine größten Erfolge, Deep Purple coverten „Magnolia“, während sich Bryan Ferryan „Same Old Blues“ versuchte. Was den inzwischen 69-jährigen J.j.Cale nie besonders zu stören schien. Der Mann aus Tulsa, Oklahoma, lebte prima von den Tantiemen, kultivierte seine Antihaltung (keine Interviews, keine Tourneen) und setzte die Politik des unregelmäßigen Plattenmachens fort. Dabei, und das zeigen diese unveröffentlichten Aufnahmen der Jahre 1973 bis 1983, konnte er auch anders. Wenn er Lust hatte, hat er einfach mal Songs von den lieben Kollegen interpretiert. Wie „Waymore’s Blues“ von Waylon Jennings, das Trinker-Lied „Rollin“‚von Randy Newman, den „Golden Ring“ von Eric Clapton und „My Cricket“ von Busenfreund Leon Russell. Stücke, die er auf seine ureigne, knarzige Weise bringt. Sprich: mit dünnem Stimmchen, trockenem Gitarrenspiel und einer doppelten Portion Laid-Back-Feeling. Der Stoff, der wahlweise für pure Euphorie oder aber für friedliches Entschlummern sorgt-je nach Gusto. Was auch für die übrigen Stücke gilt, die es seinerzeit aus Platzoder Konzept-Gründen nicht auf die Original-Alben schafften. Und die Stammproduzent Audie Ashworth bis zu seinem Tod im Keller archivierte. Darunter der Boogie-Woogie-Stomper „Guess I Lose“, das staubige „Since You Said Goodbye“, auf dem Cales Gesang eigentlich kaum wahrnehmbar ist, das Dire-Straits-mäßige „Seven Day Woman“ im Duett mit Christine Lakeland, der Rockabilly „Bluebird“ und die Cajun-Nummer“All Out Of Style“ -alles solide und vor allem typische Cale-Nummern. Nur: Wirklich vermisst hat sie über die Jahre niemand.

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