Joan Armatrading – Show Some Emotion
Die vierte LP der auf einer westindischen Insel geborenen Engländerin Joan Armatrading ist erneut ein Beweis dafür, wie viele junge Sängerinnen Hochgradiges zu bieten haben, ohne daß die Fans dies bemerken. Wie auch Bonnie Raitt, Dee Dee Bridgewater oder Minnie Riperton blieb Joan bislang der weitreichende Erfolg versagt ohne künstliche Orgasmen auf der Platte scheinen Damen für das Publikum weniger interessant. „Show Some Emotion“ knüpft zwar nicht ganz an die Qualitäten des vorigen Albums „Joan Armatrading“ an, enthält aber trotzdem Atemberaubendes: Eine zu Riesensprüngen fähige Stimme, zwischen charmantem Kellerbaß und mädchenhaftem Kiekser angesiedelt, die sich zum Glück nicht in der Janis Joplin-Tradition bewegt, sondern beinah undefinierbarenUrsprungs ist – im Ansatz vielleicht mit Flora Purim vergleichbar. Dazu spielen John ‚Rabbit‘ Bundrick, Jerry Donahue, Henry Spinetti, Mel Collins, Tim Hinkley und Georgie Farne sparsame, doch überaus intensive Begleitungen: wenig ist hier mehr. Daß Joan ihre Songs allesamt selbst geschrieben hat, verdient zusätzliche Bewunderung. Eine Platte mit Ecken und Kanten, mit großem Langzeiteffekt, den zeitlosen Werken von AI Jarreau durchaus vergleichbar. Anspieltips: „Woncha Come On Home“, „Show Some Emotion“ und „Peace In Mind“.
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