lan Anderson – Walk Into Light
Solo-Album. Daß er bei Jethro Tull sowieso schon immer die erste Flöte spielt, ist hinreichend bekannt. Was also lag näher, es auch mal ganz ohne seine Mitspieler zu versuchen.
Fast alle Instrumente spielt der ehemalige Bühnen-Irrwisch, inzwischen mit strengem Kurzhaarschnitt und gepflegtem Vollbart, diesmal selbst. Da bleibt es nicht aus, daß bei der Instrumentierung ein recht stattliches Arsenal von (japanischen?) Maschinen auftaucht.
Natürlich hat Anderson nichts von seinen kompositorischen Fähigkeiten eingebüßt; auch der bekannte Klang seiner Stimme behält sicher für alle Tull-Fans seinen Reiz.
Rechte Freude aber will nicht aufkommen beim Hören dieser LP. Hier zitiert sich einer selbst, von „Aqualung“ bis „Broadsword“. Man höre sich z. B. „Made in England“ an und versuche, es unauffällig irgendwo in Andersons früheren Platten einzuordnen.
Und – nichts gegen den Fortschritt elektronischer Musik, wenn sie kreativ eingesetzt wird; aber ähnlich,‘ wie man vor etlichen Jahren der puren Nylon-Hemden überdrüssig wurde, wirkt der überwiegende Einsatz synthetischer Musikmaschinen auf die Dauer langweilend. Qualitativ anspruchsvolle Mischgewebe sind gefragt.
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