Neutral Milk Hotel – On Avery Island

Nein, wirklich aufgelöst haben sie sich nie. Doch nach einer ausgedehnten Tour 1998 erklärten Neutral Milk Hotel, sich eine Pause zu gönnen und anderen Projekten zuzuwenden. Ein Pause, die nun bald in die zweite Dekade geht. Dabei zählte die Band Mitte der Neunziger zu den gefeierten Hoffnungsträgern des US-lndie-Rock, die es sich leisten konnte.einen Support-Slot für R.E.M. abzulehnen, in the aeroplane over the sea, ihr 1998 erschienenes Konzeptalbum über das Schicksal der Anne Frank, zählt jedenfalls zu den wenigen Werken, die sich sowohl der Kritikerlobpreisung als auch eines durchaus respektablen kommerziellen Erfolgs erfreuen durften. Dass sich Bands wie Arcade Fire oder The Decemberists auch heute noch durch das Wirken von Neutral Milk Hotel beeinflusst fühlen, liegt aber im Wesentlichen an ihrem großartigen Debüt on avery Island. Sorgte das Album mitseinen unkonventionellen Klängen und der erfrischenden Lust am Experiment doch für zahlreiche Überraschungsmomente. Verstanden es Magnum und seine Mitstreiter, aus denen sich erst später eine wirkliche Band kristallisieren sollte, doch auf angenehm unangestrengte Art und Weise, zwei eigentlich extrem gegensätzliche Stilmittel zusammenzubringen:folkige Gitarren und feiste Bläsersätze, on avery island mag im Laufe der Jahre einige seiner ursprünglichen Reize eingebüßt haben, doch auch nach mehr als zehn Jahren klingt das Werk noch originell und eigenwillig. Als Bonustrack gibt es die rare, 1994 veröffentlichte Debütsingle „Everything is“.

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