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The Newsroom (1. Staffel)
Die heißeste Geschichte der Welt, lauwarm serviert.
An den Schauspielern liegt es nicht, dass „Inside WikiLeaks“ so bieder und hausbacken geworden ist. Benedict Cumberbatch ist mit seiner Darstellung von WikiLeaks-Gründer Julian Assange eine beeindruckende Mimikry gelungen. Und Daniel Brühl ist zwar nicht so herausragend gut (und anders als gewohnt) wie in „Rush“, aber liefert als Assange-Intimus Daniel Domscheit-Berg ein kluges Gegengewicht zu Cumberbatchs flamboyantem Auftritt. Wenn man aber bedenkt, dass Regisseur Bill Condon hier die ungefähr heißeste Geschichte der Gegenwart erzählt, hätte man sich als moderne Entsprechung klassischer Paranoia-Thriller wie „Die Unbestechlichen“ doch mehr gewünscht als ineinandergeschachtelte Bilder wild auf Keyboards einhackender junger Männer, die so frisch und neu aussehen wie Infomercials aus dem auslaufenden letzten Jahrtausend.
von Jon S. Baird, Großbritannien / Deutschland 2013 mit James McAvoy, Jamie Bell, Eddie Marsan
Der Bad Lieutenant spricht Schottisch.
von Steve McQueen, USA 2013 mit Chiwetel Ejiofor, Michael Fassbender, Lupita Ny’ongo
„Django Unchained“ ohne „Django Un“: Amerikas Ursünde unmasked.
von Denis Villeneuve, USA 2013 mit Hugh Jackman, Jake Gyllenhaal, Terrence Howard
Im Namen des Vaters: Furioser Thriller über eine Kindesentführung und ihre Folgen.
VORAUSGEHÖRT
von Nora Gantenbrink
Die Liebe und was dabei schiefgeht – Erzähldebüt einer „Stern“-Reporterin.
Ein Sammelsurium von Anekdoten und Thesen zum Musikgeschäft.
Lustig, dass der Mann, der den Umzug der Plattenfirma Universal von Hamburg nach Berlin anleierte, seine Bücher so gerne nach Hamburger-Schule-Songs benennt: Nach „Digital ist besser“ von Tocotronic bedient sich Tim Renner nun bei dem Song „Trrrmer“ von den Sternen. Renner wurde als Buchautor gefeiert, als er 2004 in „Kinder, der Tod ist gar nicht so schlimm“ seinen Ausstieg als Universal-Deutschlandchef begründete und das Scheitern der Plattenfirmen vor den Herausforderungen des Internets beschrieb. Damals galt Renner als Visionär, und er ist immer noch ein kluger Kopf. Sein neuestes Buch kommt aber etwas gestrig daher. Will man wirklich noch schnurrige Anekdoten über Rammstein oder Phillip Boa hören? Interessiert sich jemand für längst aufgedeckte Hitparaden-Manipulationen um Jeanette Biedermann? Renner und die Mitautorin Sarah Wächter fallen obendrein in einen unangenehm raunenden Tonfall, wenn sie „aufdecken“, dass der Skandal um das Heino-Coverversionen-Album inszeniert war. Huiuiui! Vielleicht wird ja Renners nächstes Buch wieder mehr als die Summe der einzelnen Teile Moment, wäre das nicht ein guter Titel?
Ob man jetzt „Post-„davor schreibt oder nicht, der R’n’B von The Weeknd machte vor zwei Jahren eine bessere Figur.
Die Mixtapes, die vor allem 2011 von The-Dream, Frank Ocean und The Weeknd dem R’n’B seinen guten Namen wiedergaben, den er in den Neunzigern verloren hatte, waren verdammt großartig. Abel Tesfayes in Dekadenz und Champagner ersoffener Weltschmerz, bezog seinen Reiz zum einen durch die sprachliche Hintertür, durch die er seine Selbstbeweihräucherung schleuste. Und zum anderen durch die vernebelte Wand langsam sich ins Ziel schleppender Beats. Im Falle von The Weeknd ist nach den drei Mixtapes jetzt das offizielle Album dran, das thematisch immer noch mit den gleichen Problemen kämpft. Zu viel Geld, zu wenig Zeit, um sich um alle Damen zu kümmern. Wir leiden mit. Musikalisch fehlen teilweise die großen Momente der alten Platten, insbesondere die Melodien machen sich rarer und einem satteren, lauteren Sound Platz, der auch mal von Portishead entliehen wird. Landsmann Drake, der The Weeknd damals noch quer durch die Social Networks hypte, gibt mit seiner Strophe in „Live For“ das Highlight vor. Auff.shortällig: Tesfaye gibt den Michael Jackson nicht mehr nur auf Coversongs wie „Dirty Diana“, sondern immer mehr auch in seinen eigenen. Wer sich zwischen der Tape-Trilogie und KISS LAND entscheiden muss, sollte zu ersterer greifen. Ansonsten steht Pharrells Remix zu „Wanderlust“ dem Album deutlich besser als das Original.
Öl ins Feuer der Retrodebatte: Summer Camp bleiben ihrem Sunshine-Pop treu.
Wäre Morrissey eine Frau, er würde Elizabeth Sankey heißen. Die Sängerin des Pop-Duos Summer Camp hat dieses charismatische, lässige Timbre in der Stimme, das wir sonst nur dem sarkastischen Dandy zusprechen. Vielleicht oder ganz sicher der Grund, warum The-Smiths-Produzent Stephen Street sich dem zweiten Album von Sankey und Jeremy Warmsley angenommen hat. Zwar ist der Lo-Fi-Charme ihres Debüts geglättet, ihr nostalgiegeschwängerter Sunshine-Pop bewegt sich dennoch weiter auf dem schmalen Grat zwischen Eingängigkeit und Kitsch („Pink Summer“). „Two Chords“ legt nicht nur die 80er-Jahre-Passion des Duos offen, sondern versprüht mit Hawaii-Gitarre dieses Urlaubsfeeling, das uns dann doch noch mal die Last-Minute-Angebote checken lässt. Kunterbunt, unbekümmert, emotionsgeladen – Summer Camp machen zwar keinen Power-Pop, werfen aber immer noch Garagen-Dreck, Surf-Pathos und Elektro-Einsprengsel in einen Topf, um den perfekt beschwingten Song zu erschaffen. Mit dem semi-düsteren „I Got You“ und seiner packenden Gitarrenmelodie gelingt ihnen das sogar einmal. Insgesamt bleiben sie hier und dort aber zu sehr in der phrasendreschenden Naivitätssackgasse hängen. Warum der „NME“ im Zusammenhang mit Summer Camp von „LCD Soundsystem versus Donna Summer“ spricht, bleibt sein Geheimnis. SUMMER CAMP ist eher das Klassentreffen von M83, Cocteau Twins und den Beach Boys.
HipHop: Der 19-Jährige aus der Odd-Future-Posse will nur spielen.
Die Kollegen von „Juice“ beschrieben Earl Sweatshirt sinngemäß als Kreuzung aus Doom und Drake. Das ist gewagt, aber nicht ganz falsch. Der 19-Jährige aus der Odd-Future-Clique versöhnt tatsächlich klassische Kategorien der Kunstfertigkeit mit der Flüchtigkeit der Yolo-Generation. Dabei kennen ihn viele nur als Internet-Meme, als den Typen, der in seinen Videos Drogencocktails schlürft und in den Texten Vergewaltigungsfantasien auslebt. Mit den Dämonen seiner Jugend räumt der blutjunge, aber gereifte Kalifornier auf DORIS auf. Die Beziehung zu seiner fürsorglichen Mutter, seinem flüchtigen Vater, seinen fordernden Fans, das zwiespältige Leben als Quasi-Promi ohne Zukunft, alles kommt zur Sprache. Nur einmal, auf „Woah!“ mit seinem Förderer Tyler, The Creator, haut Earl rücksichtslos auf die Kacke. Fürchten muss sich dennoch vor ihm niemand. Der will nur spielen -mit Worten, Reimen und Flows.
Immer wenn man denkt, eine neologistische Meisterleistung anbieten zu können, kommt die Ernüchterung:
Nein, Kraut-Techno wurde nicht vom Schweden Axel Willner alias The Field erfunden, aber einen vergleichsweise ebenbürtigen Vertreter zu finden, fällt trotzdem schwer. CUPID’S HEAD ist sein viertes Album und das erste, das seit dem Debüt in Eigenregie entstand – ohne Schlagzeuger, ohne Software, ohne Band. Willners Kosmos wird noch immer vom Diktat der Wiederholung dominiert. Noch immer sind seine Tracks, die gerne auch transzendentale Reisen genannt werden dürfen, im Durchschnitt neun Minuten lang, spielen mit hypnotischen Loops („Guided Tour“), cineastischer Opulenz („They Won’t See Me“) und dem Wissen, dass auch Einfachheit komplex sein kann. „No. No…“ ist das Highlight -mit hektisch verlegtem Beatteppich, den gecutteten Vocal-Fetzen und der düsteren Aura sind Assoziationen zu Holy Other legitim. Auch wenn die Entschleunigung im vorigen Jahr eine Renaissance feierte, die Musik von The Field erinnert uns immer ans Wasser, an das Motiv der Bewegung – Musik als Fortschritt. Bei dem Schweden liegt dieser in fein herausgearbeiteten Nuancen.
HipHop: Der Kanadier macht auf seinem dritten Album kaum etwas anders, dafür fast alles noch besser.
Mit seinem Debüt THANK ME LATER definierte Drake 2010 ein so neuartiges wie charakteristisches Klangbild und machte Gefühlsduseligkeit für eine ganze Generation Rapper gangbar. Mit TAKE CARE führte er die ihm eigene Kombination aus Emo und Ego ein Jahr später zur Vollendung. Wie soll’s also weitergehen? Eine 180-Grad-Wende? Mit dem Kopf durch die Wand? Drake ist locker geblieben und macht auf seinem dritten Album zwar kaum etwas anders, dafür fast alles noch besser. „Coming off the last record, I’m getting 20 millions of the record“, schließt er schon mit dem Opener „Tuscan Leather“ explizit an seine Vita an und umreißt mit zwei simplen Zeilen das thematische Spannungsfeld des Albums: der Ruhm und das Geld, ihre Verheißungen und finstere Nebenwirkungen. Drakeismen im Sekundentakt: zum Frühstück gibt’s Schampus, abends inbrünstige Abfuhren an falsche Freunde und geldgierige Schlampen. Vergleichsweise aggressiv fordert Drake Respekt für seine Leistung als Rapper ein. Auff.shortällig ist der Verzicht auf Superstar-Features: Einzig Jay-Z brilliert mit zwei magistralen Strophen auf dem De-Facto-Outro „Pound Cake/Paris Morton Music 2“. Stattdessen hat Drake mit Jhené Aiko und dem Briten Sampha zwei der interessantesten R’n’B-Künstler für Hooks verpflichtet und seinen Labelboss Birdman auf „The Language“ ein Intro murmeln lassen. Apropos „Outro“: Das von „Come Thru“ ist größer als jeder andere R’n’B-Song 2013. Alles bleibt anders und Drake bleibt Chef – zumindest bis zu Kanyes nächstem großen Pop-Moment.
Die Daseinsberechtigung des Wipp-Fußes wird mit dem schlurfig-hübschen Dream Pop von Blouse untermauert.
Ob man sich davon etwas kaufen kann, ist wieder eine andere Frage, aber das Trio aus Portland bietet mit dem Nachfolger des durchaus gefälligen Debütalbums BLOUSE keine wirkliche Angriffsfläche. Es geht ja schon los mit der Beschreibung „durchaus gefällig“, einer Wortkombination, die eben auch auf IMPERIUM zutrifft und die es schwer macht, Brieftasche und Herz für dieses Album zu öffnen. Dafür möchte man ältere Blouse-Songs wie „Into Black“ und „Time Travel“ immer noch gerne hören. Bandmitglied Jacob Portrait, der auch als Produzent für IMPERIUM fungiert hat, war es wichtig, dass sich auf der neuen Platte eher Instrumente am Klangbild beteiligen, die man nicht einstöpseln muss. Für Synthesizer oder Songs, die auch den Labelkollegen Soft Metals stehen würden, ist da nur noch wenig Verwendung. Den schrammeligen Neuzugängen kann leider nur ganz selten das Prädikat Ohrwurm verliehen werden: „Eyesite“ und „In A Feeling Like This“ schon, den restlichen acht Songs nicht.
Ätherische Klänge aus dem interstellaren Raum. Wer mag, kann auch Ambient dazu sagen.
Von ganz weit weg schwebt etwas heran. Ein sanftes, vielschichtiges Dröhnen, das sich ganz behutsam in die Gehörgänge senkt. Gut zwei Minuten lang geht das so, bis sich erst ein simples, liebliches Arpeggio vernehmen lässt, und dann eine schwer fuzzy Gitarre im weit geöffneten Raum herummäandert, bevor wieder die warmen Synthie-Schleifen übernehmen. „Transcendence“ nennt das Chicagoer Trio Bitchin Bajas dieses erste Stück auf ihrem vierten Album BITCHITRONICS. Das hier ist in der Tat Musik, die einem eine ideale Basis dafür verschafft, aus sich herauszutreten und in andere Sphären abzutauchen – mit Räucherstäbchen-Kitsch hat das aber nichts zu tun. Rhythmische Strukturen oder Melodien hat BITCHITRONICS keine zu bieten, stattdessen umfangen einen diese zirpenden, leuchtenden, wabernden und suppenden Sounds wie eine wohltuendes Moorbad, dem man erfrischt entsteigt, und sich mit neu gewonnener Energie den Realitäten dieser Welt zuwendet. Brian Eno & Robert Fripp lassen schön grüßen!
Experimentelle Indie-Weltmusik aus Bayern: Aloa Input versammeln drei diffuse Genres in einem schlüssigen Album.
Würde flächendeckender Mindestlohn plus Überstundenvergütung für Musiker eingeführt, Christoph Beck, Marcus Grassl und Florian Kreier von Aloa Input wären vermutlich Großverdiener, denn ihr Debütalbum ANYSOME dürfte die Bayern unzählige Tage und schlaflose Nächte im Studio gekostet haben. Sie hatten sich offensichtlich in den Kopf gesetzt, ihre jeweiligen Einflüsse von Welt-, Indie- und Experimentalmusik unter einen wohltemperierten Album-Hut zu packen. Derart größenwahnsinnige Projekte scheitern meist, aber manchmal, wie hier, entsteht dabei auch Einzigartiges. Fast jedes der zahlreichen Genre-Charakteristika haben Aloa Input in ihre Musik integriert. Die Stücke in ANYSOME vereinen Synthie-Flächen mit afrikanischen Trommeln, entspannten Gesang mit Bläsersätzen und Vogelgezwitscher mit verzerrten E-Gitarren. Die Elemente sind dabei detailverliebt arrangiert, die Spuren sorgsam dosiert. Mühelos kann sich der Hörer deshalb in den ungeraden Takten von „Someday Morning“ und „Chasing Shades“ zurechtfinden und wieder verlieren. Oder er poltert bei kraftvolleren Songs wie „Another Green World“ über eine Tanzfläche seiner Wahl. Und weil die drei für ihr Album-Kleinod mehr verdient haben als eine wohlwollende Rezension und weil das mit dem Mindestlohn ja doch wieder nichts wird: Hiermit sind Mobilfunk-Anbieter und Großkonzerne aufgerufen, sich ANYSOME vor der Planung ihrer nächsten großen TV-Kampagne einmal ganz genau anzuhören.
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Fettes Brot
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