Paul Haig, eine Art Funk/Swing/ Soul-Ausgabe des britischen Einzelgängers Bill Nelson, war einst Sänger der schottischen Popgruppe Josef K, die sich vor zwei Jahren auflöste. Haig nahm danach unter dem Titel Rhythm Of Life zwei Singles auf und weitere Singles als Paul Haig. Der junge, sich intellektuell gebende Haig möchte gern so sein, wie seine Vor(sing)bilder Frank Sinatra und Lou Reed, jedoch auf dem musikalischen Background der modernen Techno-Pop-Musik.

RHYTHM OF LIFE ist das erste Album des Paul Haig. Er singt und spielt Gitarre plus Schlagzeugmaschine. Wie es sich für ein Langrillen-Debüt gehört, hat Herr Haig ein paar seiner Tanz-Singles („Heaven Senf, „Never Give Up, – Party, Party“, „Blue For You“, „Justice“) mit neuen Songs gemischt, meist schöne, melodiöse Synthi-Soul-Balladen mit leichten Swing-Schleiern. Angenehme, elektronische Poplieder, die betanzt werden müssen.

Produziert von Alex Sadkin (Grace Jones / Duran Duran) wirken sie ein wenig zäh und trocken – ein Trevor Hörn (ABC, Dollar) hätte hier mehr Soul und Wärme als Produzent eingebracht. Dennoch gehört RHYTHM OF LIFE zusammen mit Nick Heywards Solowerk zur angenehmen Unterhaltungsmusik eines frühen Winters.