Scott Matthew

Adorned

Glitterhouse/Indigo (VÖ: 15.5.)

Der australische New Yorker covert seinen Songwriter-Pop selbst in neuen Versionen, die zu beliebig klingen.

First things first: Scott Matthew ist ein Meister des Coverns. Sein Album UNLEARNED von 2013 dürfte sogar eines der bitterschönsten Cover-Alben aller Zeiten sein. Joy Division, Neil Young und die Bee Gees hatten kaum je zuvor so traurig geklungen. Ganz zu schweigen von Whitney Houston, auf deren Klangpfaden Scott Matthew in „I Wanna Dance With Somebody“ ans Ende der Nacht wandelte.

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Der lächerliche Vorwurf, Matthew hätte da gar nicht gecovert, sondern die Originale einfach so gespielt, als wären sie immer schon Lieder von ihm gewesen, konnte nie überzeugen. Eben das war ja Matthews Stärke: dass er seinen eigenen Blick auf diese Songs riskiert hat. Für die Soundtracks der beiden bezaubernden schwulen Liebesfilme „Shortbus“ und „Five Dances“ hatte Matthew alternative Versionen seiner eigenen Songs eingespielt. Rau und wow!

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Und jetzt das: Auf ADORNED covert er Songs seiner gesammelten Alben mit Arrangements, die so klingen, als flirte Dido übertrieben mit dem Konsensradio – und so, als hätte Matthew eine Schreibblockade. Warum nichts Neues? Schon 2016 hatte er auf LIFE IS LONG eigene Songs gecovert und mit Streicher-Klangzuckerwatte erstickt.

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Diesmal hat er zusammengearbeitet mit dem Produzenten Jens Gad, der (Fun Fact, aber kein Scherz) 1988 am ersten Milli-Vanilli-Album mitgeschrieben hatte. Über die Original-Gesangsspuren haben Gad und Matthew unstimmiges Jazzy-Feel-Good-Pop-Instrumentarium gelegt, das einerseits nicht katastrophal schlecht, andererseits aber völlig überflüssig ist. Jammerschade! Scott, wir wollen neue Lieder von dir.

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