Steve Winwood – Are Of A Diver

Anstatt wie vorgesehen gleich im Anschluß an seine erste Solo-LP, WINWOOD (Juni 77) zu touren und in üblichem Zeitabstand eine zweite LP nachzuschieben, baute Steve Winwood sich Zuhause in Gloucester ein Studio, kaufte sich noch ein paar Synthesizer und begann an einer Eigenproduktion zu arbeiten. Dreieinhalb Jahre dauerte es, bis das vorliegende Album, ARC OF A DIVER, die endgültige Gestalt angenommen hatte. Hat sich das Warten nun gelohnt? Nach anfänglicher Unschlüssigkeit glaube ich, ja.

Winwood verfügt über eine eigenartige, schöne, schwarze Stimme, die dir ans Herz wächst. Sie ist geradezu magisch und schafft es irgendwie, die Musik belanglos zu machen; du konzentrierst dich aul die gesungene Melodie bei Winwood, auf recht selbstzerstörerische Weise zu iaid back. Obwohl auch ARC ein recht entspanntes Werk ist, wurde Winwoods Gesang hier kraftvoller und aggressiver.

Überraschend ist, daß Steve hier alle Instrumente selbst spielte. Sequenzer, dealy Systems, Rhythmus-Maschinen, Moog-Baß … alle möglichen synthetischen Instrumente dominieren, es gibt sogar synthetische Saxophonsoli auf dem Titelstück und der Ballade „Slowdown Sundown“. Trotzdem ging Steve Winwood hier kein elektronisches Risiko im Sinne von John Foxx (zum Beispiel) ein. Er bedient sich eher einer Kreuzung zwischen Genesis und den Crusaders. Er benutzt „echte“ Gitarren und Drums, die sich geschickt mit den Synthies vermischen und so bleibt der Winwood-Stil intakt. Entscheidend ist hier, daß dieses Album trotz des verschwenderischen Einsatzes von Maschinen noch immer ein Rockalbum ist. Winwoods Blues-Background wird da auch nie einen Kompromiß zulassen. „Spanish Dancer“ mit seiner uptempo Qualität unterstützt übrigens diese Theorie.

Da es Winwood nie leichtgefallen war, Texte zu schreiben, engagierte er für diese LP Will Jennings (bekannt für seine Arbeit mit den Crusaders). Der credit für den Titelsong geht allerdings an Viv Stanshall, ex-Bonzos, einem alten Winwood-Freund, der schon für das letzte Traffic-Album WHEN THE EAGLE FLIES Texte geschrieben hat.