Man kann es den Woodentops wohl kaum übelnehmen, wenn sich beim zweiten Album eine Spur Glätte in die Songs schleicht. So viel Tempo, so viel Stile – da ist Routine ja fast ein willkommener Ordnungsfaktor. Mit dem Neuzugang Anne Stephenson an Keyboards und Violine gewinnt dieser Bereich deutlich mehr Gewicht, was Rolos Songs wesentlich dichteres Gefüge gibt. In schnelleren, wirbelnden Rhythmus-Jagden wie „Maybe It Won’t Last“ oder „Stop This Car“ ist dies ein Gewinn, in Balladen nicht unbedingt.

Rolos vier Mitstreiter fühlen sich stets traumwandlerisch in seinen phantasivollen Songs, und die Woodentops bleiben mit diesem Album eins der seltenen Beispiele, wie man Pop-Historie ohne Nostalgie verarbeiten kann. Entertainment mit Tiefgang, kein Schritt nach vorn, aber auch keiner zurück.