X – Los Angeles

X sind die Heiligen der Los Angeles Szene.

X, die Gruppe, gibt es seit 1977. Dies ist ihre erste LP….. cops in cars, the topless bars, never saw a woman, so alone, so alone, so alone, so alone. Motel murder madness, let’s change the mood from glad to sadness.“ „L.A. Woman“/The Doors/ 1971.

Und das X auf dem Los-Angeles-Cover brennt/steht in Flammen, wie das Kreuz des Ku-Klux-Klan.

„She had to leave Los Angeles, all her toys wore out in black, & her boys had too, she had started to hate, every nigger & jew…“ „LA“/X/1980.

Die andere Seite von Los Angeles, von Kalifornien, von der Sonne. Gibt es in diesem Gebiet überhaupt Armut/Unzufriedenheit/Frustration/Rebellion? Heute? Ist man nicht zufrieden, mit der Sonne, mit Jerry Brown, mit Fleetwood Mac, mit Ronald Reagon, mit den Eagles?

Der Sonne sei Dank, es gibt auch hier noch Menschen, die denken, die im Schatten leben, die den Bordstein von unten sehen. X setzt sich mit dieser Art des Lebens auseinander, drückt dieses Lebensgefühl in/mit ihrer Musik aus. Weil sie in diesen Zonen der Existenz zu Hause sind.

X spielen schnellen/harten/langsamen,/eckigen Rock’n’Roll, im Sinne Chuck Berrys, in der Tradition des Rockabilly, in Erinnerung an Jim Morrison & The Doors.

Und Ray Manzarek, ein ehemaliger Doors-Mann, spielt auch seine Keyboards bei einigen Songs. Und er hat LOS ANGELES produziert. Exene, die Sängerin, und John Doe, der Baß-Spieler/Sänger/und Mann von Exene, haben die Songs geschrieben. Sie, die X, bringen auch eine schnelle/rockige/80er Version des Doors-Stücks „Soul Kitchen“. Und manchmal, wenn Exene und Joe zusammen singen, kommen Erinnerungen an das 60er-Pärchen Grace Slick/Paul Kantner (Jefferson Airplane) hoch. Doch der X-Rock bleibt hart! Die X singen von/über Leidenschaft, Tod, Krankheit, Sex-Gewalt, Dunkelheit.

Was X leider nicht hat: die Distanz zur eigenen Aussage, den Humor, den Schwarzen Humor. Den hatte, z.B., Jim Morrison! Ich habe lange Zeit gebraucht, um LOS ANGELES zu verstehen. Zu empfinden!