Jagende Bären und Hater-T-Shirts: Metallica zeigten Glastonbury die ausgestreckte Metalhand


Sie erschossen Fuchsjäger und druckten negative Kritiken auf ihre Shirts: So konterte die Metalband beim Glastonbury.

Die Empörung war schier grenzenlos, als Metallica als Headliner für das diesjährige Glastonbury Festival bestätigt wurden.

„Ich weiß, dass uns das eigentlich nichts angeht, aber könnt ihr euch Metallica wirklich in einer Umgebung voll hipper Leute vorstellen?“, ätzte Alex Turner, Sänger der Arctic Monkeys, die ebenfalls als Headliner gebucht wurden. Mogwai bezeichneten Metallica als „grausig“ und deren Schlagzeuger Lars Ulrich als „unbeschreiblich schlimmen“ Menschen, wofür sie von ihm mit einem spöttischen Kommentar bedacht wurden.

Neben Musikern wetterten auch Festivalbesucher gegen den geplanten Auftritt. Als Antwort auf die Mitwirkung von Frontman James Hetfield an einem Film über die Bärenjagd wurde sogar auf Facebook eine Gruppe gegründet, in der ein Rausschmiss der Metal-Formation gefordert wurde: „James Hetfield ist ein großer Freund und Unterstützer des Jagens. Das ist inkompatibel mit den Idealen, die das Glastonbury Festival vorleben möchte.“

All diesen Vorwürfen zum Trotz zeigten sich Metallica bei ihrem Auftritt selbstbewusst – und zeigten mit viel Humor, dass die Angst und Kritik unbegründet war. Keiner der laut Pulp-Frontman Jarvis Cocker „fragilen Festivalteilnehmer“ schien sich an dem Auftritt gestört zu haben – tatsächlich durfte sich Metallica über das größte Publikum des Festivals freuen.

Angekündigt wurde das Metal-Quartett wie üblich mit Ennio Morricones „The Ecstasy of Gold“ aus dem Western „Zwei glorreiche Halunken“ („The Good, The Bad and The Ugly“) – diesmal schien es aber auch eine Hommage an Eli „The Ugly“ Wallach, der letzte Woche verstorben war. Durchbrochen wurde der Clip dann allerdings von einem anderen Video: Zu Ylvis’ “What Does the Fox Say” und „Fox On The Run“ von The Sweet sah man Szenen einer englischen Fuchsjagd. Vier plötzlich auftauchende Bären erschossen dann die Jäger – und stellten sich als verkleidete Metallica-Mitglieder heraus, die grinsend die Bärenköpfe abnahmen.

Es folgte ein rund 90-minütiges Set, angefangen mit „Creeping Death“ und „For Whom The Bell Tolls“, beendet mit „Nothing Else Matters“ und „Enter Sandman“. Außerdem holten sich Metallica Unterstützung aus ihrer Fanbase – im hinteren Teil der Bühne tummelten sich zahlreiche Anhänger, die Glastonbury-Fahnen schwangen. Gut zu sehen bei ihrem Auftritt zu „One“, den ihr euch hier ansehen könnt:

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Aus der Not wurde außerdem tugendhaft Merchandise angefertigt: Neben den üblichen Metallica-Fanartikeln konnte man ein Shirt erwerben, auf dem einige der zahlreichen negativen Kritiken zu ihrem Auftritt am Glastonbury gedruckt waren.

Die schönsten Fotos vom Glastonbuy 2014 könnt ihr euch hier in unserer Galerie ansehen: