Dieser Spruch kam ihn teuer zu stehen: Nachdem Jan Delay Heino in einem Interview als „Nazi“ bezeichnet hatte, muss der Rapper dem Volksmusiker nun 20.000 Euro zahlen. Delay habe die Summe bereits überwiesen, wie ein Sprecher Heinos gegenüber der BILD-Zeitung bestätigte. Heino wiederum will das Geld demnach nun zwei Behindertenwerkstätten spenden.

Heino errang zuvor bereits einen Teil-Erfolg im Rechtsstreit gegen Jan Delay. Laut BILD-Zeitung ließen Delays Anwälte mitteilen, dass sich der 37-jährige Hamburger verpflichte, nie wieder „Das ist ein Nazi“ in Bezug auf Heino zu sagen.

Heino zeigte sich dennoch enttäuscht, dass Delay seinen Fehler nicht einsehe. „Jan Delay hat sich noch immer nicht bei mir entschuldigt. Das spricht doch Bände über seine Haltung mir gegenüber“, sagte der Volksmusiker.

Heino hatte Jan Delay im April anzeigen wollen, weil der ihn öffentlich als „Nazi“ beschimpfte. In einem Interview reagierte Jan Delay auf die Feststellung „Krass war doch auch, als Heino deutsche Popsongs interpretierte und sich mit Rammstein auf die Bühne stellte“ mit den folgenden Worten: „Das war wirklich schlimm. Wir haben extra nichts gesagt, weil wir ihm kein Forum geben wollten. Alle sagten plötzlich: Ist doch lustig, ist doch Heino. Nee, das ist ein Nazi. Das vergessen die meisten Leute, wenn die Leute über Heino reden. Der Typ hat in Südafrika während der Apartheid im Sun City gesungen. Und sein Repertoire: „Schwarzbraun ist die Haselnuß“, Soldatenlieder… Es ist schrecklich, wenn so jemand einen Song von dir singt.“

Heino hatte danach laut BILD-Zeitung seinen Rechtsanwalt damit beauftragt, „mit allen rechtlichen Mitteln gegen Herrn Delay vorzugehen“, unter anderem wegen des Verdachts der Beleidigung, üblen Nachrede und Verleumdung.

Jan Delay ruderte draufhin zurück. Auf die Frage, ob er es bereue, das Wort „Nazi“ benutzt zu haben, sagte Delay im ZDF-Kulturmagazin „aspekte“, dass ihm das „einiges erspart hätte“.

In der aufgezeichneten „aspekte“-Sendung am 25. April wurde Jan Delay ein Video gezeigt, an dessen Ende sich Heino wie folgt äußert: „Wenn Jan Delay sich entschuldigt, nehme ich die Entschuldigung an“. Direkt entschuldigt hat Jan Delay sich jedoch nicht, er sagte weiterhin: „Da bin ich wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen. Jetzt ist es ein laufendes Verfahren und damit kenne ich mich nicht aus. Da muss ich mir Leute suchen, die mich beraten. Und die sagen mir, ich soll mich dazu auf keinen Fall äußern. Auch wenn ich jetzt dadurch als Pussy dastehe“.

Volkssänger Heino veröffentlichte 2013 sein Album MIT FREUNDLICHEN GRÜSSEN, auf dem er unter anderem Songs von Rammstein, Sportfreunde Stiller, Peter Fox und den Absoluten Beginnern, bei denen Jan Delay damals Mitglied war, coverte. Jan Delay brachte im April 2014 sein „Rockalbum“ HAMMER & MICHEL auf den Markt.