Wovenhand

The Laughing Stalk

Glitterhouse/Indigo 14. 9.

Heavy Gothic-Country-Gospel gefällig? David Eugene Edwards weicht kein Jota vom Pfad des gerechten Zorns ab.

Das siebte Album des bibelfesten Berserkers David Eugene Edwards seit der Auflösung von 16 Horsepower ist sein erstes ohne den langjährigen Weggefährten Pascal Humbert. Der Bassist ließ es sich nämlich im Anschluss an die letzte Tournee der Band angelegen sein, fortan lieber im Weinberg seines Vaters zu arbeiten.

Auf die Statik des neuen Wovenhand-Werks The Laughing Stalk wirkt sich das weniger aus als die Mitwirkung von Alexander Hacke (Einstürzende Neubauten, The Bad Seeds), der hier gemeinsam mit Edwards gewaltige Wände aus Gitarrensounds errichtet. Vor, hinter, über und unter selbigen predigt der Meis­ter selbst, aufgepeitscht von einer wuchtig zu Werk gehenden Rhythmusgruppe, wieder von Hölle, Tod und Verdammnis.

Erstaunlich indes, dass David Eugene Edwards innerhalb der engen stilistischen Grenzen von Wovenhand immer noch mitreißende bis markerschütternde Songs einfallen. Diesmal fühlt man sich beizeiten an britische Post-Punk-Bands erinnert, in den manischen Sprechpassagen gar an die Monologe, mit denen Doors-Sänger Jim Morrison vor mehr als 40 Jahren sein Publikum in Bann zu schlagen pflegte. Heutzutage indes wühlt keiner tiefer in den Abgründen der menschlichen Seele als der Mann aus Englewood, Colorado. Long may he preach.

Key Tracks: „The Laughing Stalk“, „In The Temple“, „Closer“

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