Die Ärzte :: Live: Die Nacht der Dämonen

BelaFarinRod im Multipic-Spektakel. Und auf das Geruchsfernsehen warten wir gerne noch ein bisschen …

Geteiltes Leid ist halbes Leid. Das ist ja bekannt. Aber war Ihnen auch klar, dass geteiltes Bild den doppelten, dreifachen, vielfachen Spaß bringt? Im Fall der neuen Live-DVD der Ärzte ist das jedenfalls so. Denn im Lauf der über dreistündigen Übertragung von der Waldbühne in Berlin und aus der Festhalle Frankfurt, wo im Sommer 2012 vier Konzerte aufgezeichnet und zusammengeschnitten wurden, wird das Bild immer wieder gevielteilt. Der Fan der Berliner kriegt dadurch quasi noch mehr zu sehen. Wir Musikfilm-Cineasten wiederum freuen uns über die Dynamik, die diese Setzkastenoptik erzeugt in der ja nicht eben einfachen Abbildung einer Band, die die meiste Zeit an ihren Instrumenten klebt und ihr sonstiges Spektakel vor allem durch das Medium Sprache entfacht. Wir sehen: BelaFarinRod angeschnitten Schulter an Schulter rockend … Band und Fans singen sich gegenseitig an … „Cpt. Metal“ als Reizüberflutungsgeballer aus Zooms auf Saiten, Felle, feistes Grinsen, Blitzdings und Teenager-Gemoshe u.v.m.
Regisseur Norbert Heitker, der auch schon für einige Videos des Trios verantwortlich war, hat einen blitzsauberen Job gemacht. Den härtesten hatten aber wohl jene Kameraleute, die sich mitten ins Fangetümmel stürzen durften, damit dem Zuschauer all das hüpfende, grölende, verschwitzte Glück direkt ins Gesicht springt. Warum man hierfür gleich vier Konzerte mitschneiden muss? Weil selbst manches Ärzte-Konzert heute fast schon zu flüssig läuft. Die besten Aussetzer, Improvisationen und Sprüche, sie mussten natürlich mit drauf auf diese DVD. (Bonusmaterial: ein vollständiger Mitschnitt aus Berlin „für Puristen“, eine Sketchparade von hinter den Kulissen, zwei Songs von den Dortmunder „XX/XY-Konzerten“ 2011 und in der Deluxe-Version noch einiger Krimskrams mehr inkl. MP3-Stick.)