Miike Snow

iii

Atlantic/Warner

Das schwedisch-amerikanische Trio paddelt mit seinem Elektro-Pop-Soul zu gemäßigt zurück.

Der erste Schuss ist gleich ein Treffer. „Boom my trigger“, skandieren Sänger Andrew Wyatt und das Produzentenduo Christian Karlsson und Pontus Winnberg alias Bloodshy & Avant fordernd und liefern dazu Stevie-Wonder-Soul mit sattem Aufbrechergeist ab. Sonst wird unmissverständlich klar, dass sich Miike Snow von der Grundidee her vertrauensvoll an dem orientieren, was Danger Mouse mit Gnarls Barkley oder Broken Bells vorgemacht hat. Seltsamerweise stellt sich dabei nicht der Knalleffekt ein, den sie zunächst angekündigt haben.

„Genghis Khan“ ist noch ein Song, mit dem sie inhaltlich den Eroberergeist voll herauskehren und auch die Auftritte von Charli XCX in „For U“ und Run The Jewels in „Heart Is Full“ geben der Angelegenheit Schub. Die Popwelt total in Aufregung versetzende Momente sind das aber auch nicht. Miike Snow wissen, was sie können und spielen das in aller Ruhe aus. Von Bemühungen, den Stil radikal zu erneuern oder mit Risiko zu Werke zu gehen, merkt man nichts. Das ist dann schon etwas wenig, wenn man bedenkt, wie einladend ihr Wolperkaninchen im Gegensatz dazu erstrahlt.