ALBUM DER WOCHE

SANDY Alex G

Beach Music

Domino/GoodToGo VÖ: 9. Oktober 2015

Dieser fragile, mäandernde Lo-Fi- Indie-Rock ist ein großer, leiser Wurf.

Alex Giannascoli, dieser scheue Kerl mit den glatten dunklen Haaren, ist der perfekte Internet-Held – einer dieser Schlafzimmer-Singer-Songwriter mit zart-schlurfenden, berührenden Indie-Songs, die man sich in Zeiten von grellem YouTube-Trash so innig herbeisehnt.

Seit drei, vier Jahren stellte der Amerikaner mehrere Stücke unter dem Namen Alex G ins Netz – zu dem er sich den eines seiner Songcharaktere, des 14-jährigen Mädchens Sandy, hinzugeholt hat, um eine Namensdopplung zu vermeiden. Sei’s drum, Schall und Rauch!

Die knisternden Lo-Fi-Stücke des DIY-Wunderknaben sind ohnehin viel spannender: warm und herrlich leiernd schwingen da die Melodien durch die schummrigen, grungy-melancholischen Songs über das schmerzliche Trauma des Erwachsenwerdens – am schönsten in „Kicker“ und „Salt“. Zusammengehalten wird das Ganze nur von Gitarre und Keyboard, ein paar Laptop-Kniffen, rudimentärem Bass und Drums. Hier und da noch ein paar klöppelnde, kratzige Geräusche und übersteuerte Samples – vor allem aber Giannascolis verträumt-trottender Gesang.

Es sind kleine simple Songs, die sich eigenwillig winden und trotzdem ein paar ganz große Gefühle aufwirbeln – zumindest in den Herzen derer, die irgendwann in ihrem Leben mal eine Schwäche für Indie-Rock hatten – für Elliott Smith, Pavement oder Built To Spill etwa.