Bad Bunny beim Super Bowl: Diese Petition fordert Ersatz

Der Kulturkampf um die Halbzeitshow des Super Bowls geht weiter: Eine Petition fordert die Ablöse des Weltstars durch Countrysänger George Strait

Nachdem verschiedene Trump-nahe Politiker:innen und andere konservative Persönlichkeiten ihre Ablehnung gegenüber dem puertoricanischen Weltstar als Act für die Halbzeitshow des Super Bowl 2026 zum Ausdruck gebracht hatten, wurde eine Petition gestartet, die Bad Bunny von der Bühne nehmen und durch Countrysänger George Strait ersetzen soll. In dem Schreiben heißt es, der puertoricanische Sänger sei nicht in der Lage, die USA zu vereinen, „die amerikanische Kultur zu ehren“ und dabei „familienfreundlich zu bleiben“. Mittlerweile zählt die Petition über 50.000 Unterschriften.

Super Bowl mit Country statt Latin-Rap?

Nachdem die Auswahl des Super-Bowl-Acts auf Bad Bunny fiel und aus dem konservativen Lager der Republikaner:innen heftige Kritik kam, versucht nun eine unter Pseudonym geführte Organisation namens „Kar Shell“, dem vermeintlichen Angriff auf die US-amerikanische Kultur entgegenzuwirken.

In ihrer Petition auf Change.org fordert „Kar Shell“ die NFL und Roc Nation auf, Bad Bunny durch den Country-Sänger George Strait zu ersetzen. Die Begründung: Die Halbzeitshows hätten sich zuletzt zunehmend an „moderne Pop- und internationale Künstler:innen“ orientiert. Stattdessen müsse man sich „an die Wurzeln erinnern, die die amerikanische Musik zu dem gemacht haben, was sie heute ist“. Die jährliche Halbzeitshow des Super Bowl sei „eine einzigartige Gelegenheit, dem reichen Erbe der amerikanischen Musik Tribut zu zollen“. Sie solle „unser Land vereinen, die amerikanische Kultur ehren und familienfreundlich bleiben, statt zu einer politischen Show zu verkommen“.

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George Strait: Der wahre Repräsentant US-amerikanischer Wurzeln?

Bad Bunny verkörpere offenbar keinen dieser Werte aus konservativer Sicht. „Seine Drag-Auftritte und sein Stil sind das Gegenteil dessen, was Familien auf der größten Bühne des Footballs erwarten“, heißt es im Schreiben zur Petition. Auch die Sprache sei ein Thema – Bad Bunny werde die gesamte Show über auf Spanisch singen. Auf entsprechende Kritik reagierte der Musiker mit den Worten, englischsprachige Amerikaner:innen hätten nun vier Monate Zeit, Spanisch zu lernen. Schließlich werde das von anderen Künstler:innen umgekehrt ständig erwartet.

Bad Bunnys Aussage stieß den Republikaner:innen ebenfalls sauer auf. Sie fordern einen Ersatz und schlagen in der Petition gleich ihren Favoriten vor: George Strait. Der Countrysänger verkörpere „das Herz und die Seele der amerikanischen Musik“. „Seine Fähigkeit, mit seinen zeitlosen Songs Generationen zu verbinden, findet bei einem vielfältigen Publikum Anklang“, heißt es weiter. „George Strait verkörpert Einheit, Tradition und die zeitlose amerikanische Musik, die es tatsächlich verdient, 2026 im Rampenlicht des Super Bowl zu stehen.“ Mehr als 50.000 Personen halten die Behauptungen der Petition für unterstützenswert.

So reagieren Republikaner:innen auf Bad Bunny

Bad Bunny wird der erste männliche Latin-Solo-Artist bei der Halbzeitshow des Super Bowl sein. Während der Auftritt beim meistgesehenen Sportevent des Jahres für Benito Antonio Martínez Ocasio, wie er bürgerlich heißt, ein Statement „für sein Volk, seine Kultur und ihre Geschichte“ darstellt, sieht Corey Lewandowski, Berater des Heimatschutzministeriums, darin eine Gefahr. Dieser kündigte direkt nach der Bekanntgabe an, eine erhöhte Zahl von ICE-Beamt:innen beim Super Bowl zu positionieren, um Besucher:innen vor den „gefährlichen Einflüssen“ einer dreißigminütigen Performance auf Spanisch zu schützen. In einem Interview mit Benny Johnson sagte er zudem, es sei „beschämend“, jemanden auftreten zu lassen, „der nichts mit US-amerikanischen Werten am Hut hat und die USA hasst“. Bad Bunny hatte zuvor erklärt, keine Shows in den USA zu spielen – aus Sorge vor ICE-Razzien.

Auch Donald Trump kritisierte die Auswahl der NFL: „Ich weiß nicht, warum sie das tun. Es ist verrückt … Ich finde es absolut lächerlich.“ Als wäre das nicht genug Gegenwind für Bad Bunny, der derzeit der meistgestreamte Künstler weltweit ist, plant „Turning Point USA“ – die Organisation des ermordeten Rechtsextremisten und MAGA-Anhängers Charlie Kirk, inzwischen unter Leitung seiner Witwe Erika Kirk – eine Gegenveranstaltung zur Halbzeitshow. Die „All American Half-Time-Show“ solle die Werte von „Glaube, Familie und Freiheit“ feiern. Werte, die Bad Bunny angeblich nicht repräsentiere – obwohl Puerto Rico zu den USA gehört.

Doch es gibt auch viele, die den Musiker unterstützen – darunter Jennifer Lopez, die Bad Bunny bereits 2020 während ihres gemeinsamen Auftritts mit Shakira auf die Bühne holte. „Musik und Kunst gehen über Sprache hinaus. Das spielt keine Rolle. Er hat das wahrscheinlich mehr als jeder andere seiner Generation geschafft“, sagte Lopez am 6. Oktober in einem Interview bei „CBS Mornings“.