Amnesty International entschuldigt sich bei Iggy Pop für gefakte Folter-Fotos


Amnesty International hat sich bei Iggy Pop für die entstellten und gefakten Schock-Fotos entschuldigt, die die Menschenrechtsorganisation für eine Kampagne benutzte, um auf das Thema "Folter" aufmerksam zu machen.

Kürzlich wurde bekannt, dass Amnesty International mit einer cleveren Kampagne Menschen in Belgien für das Thema Folter sensibilisieren wollte. Dafür zeigte die Menschenrechtsorganisation die von Wunden, Blut und blauen Flecken entstellten Gesichter von Iggy Pop, Karl Lagerfeld und dem Dalai Lama.

Darunter standen Aussagen, die sie nie unter normalen Umständen, sondern nur nach brutaler Folter gesagt haben könnten: “Justin Bieber ist die Zukunft des Rock’n’Roll” wird da zum Beispiel Iggy Pop zitiert, der Dalai Lama sagt “Ein Mann, der mit 50 noch keine Rolex hat, vergeudet sein Leben”, und Modezar Karl Lagerfeld gibt an: “Das Hawaii-Hemd und Flip-Flops sind der Höhepunkt der Eleganz”.

Jetzt hat sich Amnesty International bei der Punkrock-Legende in einem Statement für die Aktion entschuldigt, die Iggy Pop auf seinem Twitter-Profil veröffentlichte. So hatte Iggy Pop laut Pitchfork der Organisation in keiner Weise die Zustimmung gegeben sein Gesicht für die Kampagne zu benutzen. In der Entschuldigung schreibt Amnesty International nun:

„Um die allgemeine Aufmerksamkeit auf das Thema ‚Folter‘ zu lenken, nutzte Amnesty International ein Bild von ihm ohne seine Zustimmung dafür einzuholen. Obwohl wir im guten Willen handelten, wollen wir uns für diese Entscheidung entschuldigen. Das übergeordnete Ziel der Kampagne ist es die Menschen bezüglich Folter zu sensibilisieren. Studien zufolge gibt es schockierenderweise eine Reihe von Personen, die glauben, dass ‚Folter manchmal von Nutzen ist‘, 36 % der Leute denken, das Folter sogar in manchen Fällen gerechtfertigt sei. Das ist inakzeptabel und wir wollten die Wahrheit mit der Message illustrieren, dass ein Mann, der gefoltert wird, alles sagen würde, um von den schrecklichen Taten verschont zu werden. Dafür nutzten wir provokative Bilder und Statements, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Außerdem wollen wir klarstellen, dass unsere Darstellung, dass Iggy Pop glaubt, dass Justin Bieber die Zukunft des Rock’N’Roll sei, nicht die persönliche Meinung von Iggy Pop widerspiegelt, aber Teil des kreativen Prozesses für diese Kampagne und ironisch gemeint war.“