Cool Cats: Interview mit Busy P und Michael Dupouy


Lacoste L!VE und der Ed Banger-Ableger Cool Cats machen gemeinsame Sache und präsentieren für Herbst/Winter 2011 eine eigene Kollektion

Erst Hamburg, demnächst Berlin und spätestens ab November die ganze Welt. Lacoste hat seinem Haustier mit L!VE eine neue Jugend verpasst. Energetisch und taufrisch präsentiert sich das Krokodil auf den Entwürfen der zum Frühjahr/Sommer 2011 erstmals präsentierten Zweitlinie. Nachdem der erste Lacoste Flagship-Store am Neuen Wall in Hamburg eröffnete, gibt es seit Ende Mai nun auch einen L!VE-Store in Berlin. Und es kommt noch besser: Die Jungs von Ed Banger, die die Welt schon seit geraumer Zeit unter dem Projektnamen Cool Cats nicht nur mit Musik, Kunst und Parties versorgen, sondern auch mit T-Shirts, haben sich mit der französischen Traditionsmarke zu einer Kollaboration zusammengetan. Zu kaufen gibt es die kreativen Früchte in Form von Polos, T-Shirts, College Jacke, Cardigan, Tasche und Sneaker ab November. Wir trafen uns mit Ed Banger-Gründer Pedro Winter alias Busy P  undMichael Dupouy, Creative Designer und Gründer von La MJC zum Gespräch über Coolness auf Lebzeiten, Krokokatzen, die französische Art – und was sich in diesem Jahr bei Ed Banger tut.

Lacoste kennen Viele aus ihrer Kindheit, es gibt um die Marke schon fast einen Kindheitsmythos. Wie sieht Euer aus?
Pedro: Ich trug ein pinkfarbenes Lacoste-Polo zu meiner Kommunion. Aber frag bitte nicht wieso, frag meine Mutter.
Michael: 
Für mich wird Lacoste immer mit den French Open verbunden sein. Ich erinnere mich, dass das Krokodil überall war und mich und meine Freunde wohl in Sachen Coolness und Style auf Lebzeiten prägte.

Wer hatte die Idee zur Zusammenkunft aus Cool Cats und Lacoste L!VE?

Michael: Ich hatte im letzten Jahr die Möglichkeit einen Sneaker gemeinsam mit Lacoste zu entwerfen, La MJC für Lacoste Broadwick. Der war ein Erfolg und also auch ein guter Start um darüber zu sprechen, auch andere Dinge mit einer Marke zu machen, die wir alle lieben und respektieren. Als wir darüber nachdachten, welche die beste Marke für ein Cool Cats-Polo sein könnte, landeten wir naturgemäß bei Lacoste. Nach unzähligen Meetings wurde irgendwann eine ganze Kollektion daraus.

War es schwer, das traditionelle Erbe und die CC-Identität zu verbinden?

Pedro: Das war es gerade, was diese Kollektion für uns so spannend gemacht hat. Mit so einer klassisch französischen Marke zu arbeiten ist furchteinflößend. Und am Ende erkennt man, dass sich diese ehrfurchtsvolle Marke gerade mit L!VE neu erfindet. Nicht in erster Linie um eine jüngere Zielgruppe zu erreichen, sondern vor allem um ihre kreative Seite zum Ausdruck zu bringen. Das tun sie mit einem ganz wunderbaren Augenzwinkern und deshalb sind wir so stolz, ein Teil davon zu sein.
Michael: Ich glaube, es war gar nicht so schwierig, sondern einfach eine Herausforderung. Das Ergebnis respektiert das Vermächtnis von Lacoste, die Cool Cats typische Verschrobenheit macht es originell.

Wie klingt die Kollektion?
Pedro: Vergiss das alte Sprichwort „wie Hund und Katze“, in 2011 ist  alles wie „Kroko und Katze“.
Michael: Ja, die Krokokatzen übernehmen die Macht.

Euer Cool Cats-Projekt vereint verschiedene Künste. Muss Kultur heutzutage Musik, Mode und Bewegtbild fusionieren um weiter wahrnehmbar zu bleiben?
Pedro: Für mich ist Musik Kunst, dazu gehört auch ein Musiklabel zu betreiben. Damit will ich nicht sagen, dass ich ein Künstler bin, aber ich möchte daran glauben, dass ich etwas für die Schönheit der Sache mache und nicht um ein Haus ab zu bezahlen. Ich möchte unseren Künstlern die Dinge an die Hand geben, die sie brauchen, um ihre eigenen Träume zu verwirklichen. Denn am Ende unseres Lebens wird alles, was wir hinterlassen, Sound sein.
Michael: Kunst ist überall und in meinen Augen sind Kreative Künstler, egal in welcher Form sie ihre Kreativität zum Ausdruck bringen: ein Maler genauso wie ein Musiker, ein Koch, ein Filmemacher, ein Illustrator, ein Architekt oder ein Designer. In der Kunst gibt es keine Grenzen.

Was ist das typisch Französische an eurer Arbeit?

Pedro: Französisch reimt sich auf Vielfalt, Freiheit und Liebe. Aber im Ernst: Frankreich ist ein Land mit offenem Blick auf die Welt. Und dabei geht es darum, all die Eindrücke um uns herum zu verdauen und sie im Anschluss auf französische Art zu tun, aussehen oder klingen zu lassen. Ich bin ein Kind der Straße und dennoch könnte ich Lacoste auch im klassischen Preppy-Sinn rocken. Doch im Grunde genommen ist das alles eigennützig: Es geht uns mit Cool Cats darum, unsere Fans zufriedenzustellen, aber wichtiger noch: uns selbst. Wir werden erwachsen, die Karawane zieht weiter und wir mit ihr. 
Michael: Ich habe schon immer gesagt, Pedro sollte irgendwann in die  Politik gehen. Die Antwort: ein Klassiker.

Was wird man von Ed Banger in den nächsten Monaten hören?
Pedro: Wir releasen gerade SebastiAns erstes Album. Das ist, was man wohl den typischen Ed-Banger-Sound nennen könnte: hart, laut und irre. Außerdem finalisieren wir gerade das neue Justice-Album, was hoffentlich noch vor Ende des Jahres draußen sein wird. Und Mickey Moonlight sitzt auch gerade in den letzten Zügen seines Albums.

Welche Superkräfte besäßt ihr gern?

Pedro: Fliegen? Oder Schlagzeug spielen.
Michael: Ich zaudere: Zwischen, im Dunkel sehen zu können (oder durch Kleidung) und, die Zukunft zu kennen.