Interview

Evidence im Interview: „Dieses Album ist meine Version von Jay-Zs 4:44“


Im Interview zu seinem neuen Album UNLEARNING haben wir mit Evidence über Neustarts, die Ideologie des Verlernens, das Vatersein, MF DOOM und die Magie der Einfachheit gesprochen. Inklusive einer großen Ankündigung.

Evidence, alias Mr. Slow-Flow, alias The Wheather-Man ist zurück. Der Venice-Beach-Rapper schafft es nun schon seit mehr als 20 Jahren seine Zuhörer*innen zu packen. Ehrliche Texte, die vom Leben erzählen, genauso wie teils experimentelle und stets sample-lastige Boom-Bap-Beats sind maximal ausgeprägte Fähigkeiten des Dilated Peoples-Rappers, der mit UNLEARNING VOL. 1 sein viertes Solo-Album veröffentlicht.

In den vergangenen Jahren hat sich für den heute 44-jährigen Evidence viel verändert. Diese Veränderungen haben auch einen maßgeblichen Einfluss auf den Fokus seiner Musik. Als alleinerziehender Vater eines fünfjährigen Sohnes, kämpft er noch immer mit dem Verlust seiner Lebensgefährtin, die vor drei Jahren an den Folgen einer Brustkrebserkrankung verstorben ist. Mit einer solchen Verantwortung rücken typische Rap-Themen wie teure Luxusschlitten und ausschweifende Partys zunehmen in den Hintergrund. Für Evidence bedeutet das allerdings nicht, dass seine Karriere als Künstler vorbei ist.

Seine 2018 veröffentlichte LP WHEATHER OR NOT erhielt exzellente Resonanz und wird von vielen Fans als einer seiner besten Arbeiten bezeichnet. Gleichzeitig stand das Projekt auch für das Ende der WHEATHER MAN-Ära, die ihn seit Beginn seiner Solo-Karriere begleitet. Mit UNLEARNING hat Evidence einen Neustart gesucht. Der ist ihm gelungen: Auf seiner neuen LP bekommen die Zuhörer*innen einen reflektierten und transparenten Evidence, der einfach nur er selbst ist.

Musikexpress.de: Disclaimer vorab: Ich bin ein großer Fan von Dir. Ich habe Dilated Peoples in der Grundschule gehört, als Euer Song „Who’s Who“ in dem Videospiel „Need for Speed“ vertreten war. Als ich später selbst anfing mit Rap zu experimentieren, geschah das wahlweise auf Beats von DP. Deine Parts auf Lootpacks „Long Awaited“ haben mich damals komplett abgeholt. Ich bin wirklich froh darüber, heute mit Dir zu sprechen.

Evidence: Wow! Vielen Dank, so etwas schätze ich sehr! Ich weiß gar nicht so recht, was ich sagen soll.

Dein neues Album UNLEARNING erscheint. Wie fühlst Du Dich damit?

Ich fühle mich wirklich gut. Ich bin gespannt, was die Fans von dem neuen Album halten werden. Ich bin mit diesem Projekt komplett auf 0 gegangen und habe nun die Möglichkeit, wieder von vorne anzufangen. Das ist mein „Work the Angles“ oder mein „Main Event“. Das widerspiegelt die Zeit, in der ich in KutMasta Kurts Bude rumgehangen und dort Songs in seinem Badezimmer aufgenommen habe. So fühlt sich das an.

Das Wheather-Man-Konzept hat Dich Deine komplette Solo-Karriere begleitet. War es schwer, das abzulegen?

Es war zunächst sehr ungewohnt und beängstigend, aber diese Veränderung hat nach mir gerufen. Ich habe mich selbst in diese ganze Sache reingeredet, indem ich allen aus meinem Umfeld davon erzählt habe. Dadurch war es zu spät für mich, einen Rückzieher zu machen. Es ist ein neuer Versuch – etwas das mich bei Laune hält und mir Inspiration liefert.

„’Where We Going From Here‘ handelt vom sich treu bleiben und einem positiven Blick in die Zukunft.“

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Das Feedback auf Deinen vorherigen Longplayer WHEATHER OR NOT war vermutlich das Beste, das Du je auf ein Solo-Album bekommen hast. Hat sich dadurch auch ein gewisser Erfolgsdruck ausgebreitet?

Mir war es wichtig, nicht wieder dasselbe zu machen. WHEATHER OR NOT kennzeichnete das Ende der WHEATHER-Trilogie, also war es für mich an der Zeit etwas Neues zu starten. Allerdings musste ich erstmal einen Weg finden, wie ich das am besten anstelle. Früher habe ich in den Häusern meiner Produzenten aufgenommen, weil wir noch nicht das Geld hatten, um in große Studios gehen. Ich wusste noch nicht, wie alles abläuft. Ich war noch am Lernen. Ich fragte mich: Wie komme ich nun in diesen Geisteszustand zurück? Ich muss einiges wieder verlernen. Für mich war das wie ein Prozess, etwas von Grund auf neu anzufangen.

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Von welchen Veränderungen sprechen wir genau?

Kleine Dinge. Für mich liegen eine Menge wichtige Veränderungen in den Details. Ein Beispiel: Nachdem ich die Demo-Version eines Songs aufgenommen habe, gehe ich normalerweise ins richtige Studio und nehme dort noch einmal alles professionell auf. Dieses Mal habe ich dem Mixing-Engineer einen 2-Track geschickt, der nach meinem Raum klingt. Hinter all dem steckt die Ideologie des Verlernens und Neustarts. Ich wollte meinen Schaffensprozess nicht mehr darauf beschränken, dass Songs von der Hook getrieben werden müssen, oder dass alle Verse nur aus 8- und 16-Takt-Patterns bestehen.

Wie schafft man es solche grundlegenden Dinge zu „Verlernen“?

Ich bin ein Performer. Es ist mein Job, dass ich auf der Bühne stehe und rappe. Als ich meine ersten Platten aufgenommen habe, hatte ich noch keine Bühnenerfahrung. Also wurden diese Tracks auch nicht mit dem Hintergedanken gemacht, sie später vor Fans zu performen. Wenn du das dann aber im Kopf hast, versuchst du deine Songs so zu schreiben, dass sie live eine gewisse Reaktion bei den Fans hervorrufen. Für UNLEARNING habe ich über nichts davon nachgedacht. Es ging darum, zu tun, was gerade Sinn für mich macht. Die vergangenen Jahre waren sehr schwer für mich, daher wollte ich reflektiert, transparent und ehrlich zu mir und den Fans sein, ohne die Musik, die für mich spricht zu kompliziert klingen zu lassen. Es ist sehr lohnend, wenn die Fans die Bedeutung davon verstehen und schätzen – und wenn nicht ist es auch okay.

Evidence‘ erste Single nach WHEATHER OR NOT leitete seinen Prozess des Verlernens ein.

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Würdest Du sagen, Einfachheit ist der Schlüssel zu großer Kunst?

Ich glaube, es ist die Antwort, die viele Menschen nicht akzeptieren können. Immer wenn ich in meinem Leben etwas nicht verstehe, bemerke ich im Nachhinein, dass ich schlichtweg übertrieben habe. Das trifft auf alles zu, nicht nur Musik. Manchmal schieße ich ein Foto und bearbeite es später am Computer. Ich mache den Himmel dunkler, den Boden heller und greife in die Dynamik des Bildes ein. Und so cool wie das vielleicht ist, manchmal ist es einfach besser, es natürlich zu lassen. Das spiegelt den Moment genauer wider. Das ist aber auch der beängstigende Part an der Geschichte. Wenn du das Foto im Nachhinein nicht mehr veränderst, solltest du darauf achten, dass es verdammt nochmal ein gutes Foto ist. Diese Denkweise habe ich auch auf die Musik projiziert.

Diese Natürlichkeit macht sich auch in Deiner Stimme bemerkbar. Du rappst nicht mehr so tief, wie zu früheren Zeiten.

Genau, denn das ist, wer ich bin. Natürlich war ich das auch schon vorher, aber damals war ich wie ein wachsendes Kind, das versucht hat ältere Menschen zu beeindrucken. Ich wollte zu viel. Es gibt trotzdem immer noch Songs von früher, bei denen ich alles gegeben habe und die ich auch heute noch dope finde. An manchen Stellen merke ich mittlerweile aber, dass ich zu dick aufgetragen habe – und das muss nicht sein. Desto ungefilterter ich alles darstelle, umso transparenter und nachvollziehbarer wird es für die Zuhörer*innen – auch wenn es nicht perfekt ist.

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Es scheint so, als würdest Du immer mehr aus Deiner Rolle als Evidence schlüpfen und einfach nur Du selbst sein. Wie kam das?

Ich habe mehr Selbstbewusstsein aufgebaut und verstecke meine Persönlichkeit nicht mehr. Ich versuche die Linie zwischen Musik und einer Konversation, wie wir sie gerade führen, bestmöglich zu verwischen. Es ist verdammt schwer an diesen Punkt zu kommen, denn wenn du rappst, willst du angeben und der Größte sein.

Du bezeichnest UNLEARNING als einen Neustart. Würdest Du sagen, dass es Dein bisher wichtigstes Solo-Projekt ist?

Es hat kein Make-Up drauf. Ich verstehe jeden, der sagt, dass das sein Lieblingsalbum von mir ist. Manche sind auch der Meinung, dass 4:44 das beste Album von Jay-Z ist und das kann ich auch verstehen. Er macht sich auf diesem Projekt nackt und gewährt den Fans Einblicke in seine Persönlichkeit. Er blutet auf den Songs und bleibt bei allem, was er über sein Leben sagt ehrlich. Er zeigt Verletzlichkeit und gibt nicht unnötig an. Das war zu dieser Zeit ein mutiger Schritt von ihm. Ich möchte mich natürlich nicht auf eine Ebene mit Jay-Z stellen, aber das ist meine Version von 4:44.

„Ich wollte dem Album seine eigene Persönlichkeit geben.“

Auf „Pardon Me“ sprichst Du über Deinen Sohn Enzo, der Dich häufig auf Deine Shows begleitet. Was für einen Einfluss hat er auf Dein künstlerisches Schaffen?

Es ist härter, gleichzeitig aber auch der größte Segen. Manchmal muss man einfach auf etwas vertrauen und im Hier und Jetzt leben. Das Vatersein hat mir mehr über mich beigebracht, als alles andere zuvor. Es hat mir etwas gegeben, dass ich noch nie zuvor hatte. Eigentlich bin ich ein Anfänger-Vater. Wenn mein Kind, so Gott will, eines Tages 18 und erwachsen wird, dann bin ich der Champion. Dann bin ich dort, wo ich jetzt mit der Musik bin, aber ich fange erst an und lerne jeden Tag.

„Pardon Me“ ist ein vom Conscious-Rap getriebener Song, bei dem Evidence über seine Rolle als Studio-Rapper hinauswächst.

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Du postest häufig Fotos von ihm auf Deinem Instagram-Profil. Es ist fast schon erschreckend, wie ähnlich er Dir ist.

Das ist so verrückt. Manchmal schaue ich mir alte Fotos von mir an und denke mir nur: „Ach du Schande, das ist wirklich mein Sohn.“

Findet er schon gefallen an Dingen wie Beat-Making?

Für ihn ist das noch eine Art Spaß. Ich will ihn auch wirklich zu nichts drängen. Ich mache auch Jiu-Jitsu mit ihm und das ist auch nur ein Spaß für ihn. Das soll auch so lange wie möglich so bleiben.

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Neben der Musik bist Du auch als Fotograf aktiv und warst in früheren Jahren Graffiti-Künstler. Wie hängen diese Kunstformen für Dich mit Musik zusammen?

Es ist das Offensichtliche. Man hat eine Idee, man führt sie aus, man bearbeitet das Ergebnis und im besten Fall präsentiert man es eines Tages einem Publikum. Das ist für mich das gleiche wie mit der Musik. Was ich bei Graffiti mag, ist, dass sich dieses Schema darauf nicht so leicht anwenden lässt. Du hast nur eine Chance, es perfekt zu machen. Wenn du es aber schaffst, fühlst du dich wie ein Gott. Das ist ein Aspekt von Graffiti-Kunst, den ich unfassbar liebe. So ist es auch auf der Bühne. Du hast nur diese eine Möglichkeit, die bestmögliche Performance abzuliefern. Darin steckt auch die Magie des ersten Takes bei einer Vocal-Aufnahme, der so wichtig für mich geworden ist. Wenn mir der erste Take gefallen hat, den ich zu Hause aufgenommen habe, bin ich nicht nochmal ins Studio gerannt, sondern habe ihn behalten.

In „All Of That Said“ spricht Evidence von seiner Entwicklung als Künstler.

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Eine gute Performance lässt sich eben nicht kopieren.

Nein, ganz bestimmt nicht. Deswegen wird MF DOOM auch so geliebt. Seine Songs hören sich nicht immer perfekt an. Viel mehr fühlt es sich durchgeranzt an – in der bestmöglichen Art und Weise. Das ist was ich an HipHop liebe.

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MF DOOM starb 2020. Auch er hat Musik über Rhymesayers veröffentlicht. Hattest Du die Möglichkeit mal mit ihm zu arbeiten?

It’s bittersweet, man. Wir haben einen Song für Sa-Rocs neues Album gemacht, das erst vor Kurzem erschienen ist. Der Track ist noch vor seinem Tod entstanden. Ich saß lange darauf, ohne irgendwas zu sagen und auf einmal war DOOM einfach weg. Dadurch war ich mir unsicher, ob er überhaupt eines Tages rauskommen wird. Schließlich haben wir aber einen Weg gefunden und ich bin zufrieden damit. Er hat uns vor seinem Tod das OK zum Release gegeben. Er war sehr glücklich mit dem Song. Nicht damit jemand denkt, dass wir sein Erbe mit Füßen treten. Es war sein Wunsch. Sa-Roc ist verdammt nochmal eine krasse Rapperin. Ich bin froh darüber, dass es ein echter Song von ihm ist und nicht irgendein Remix.

„The Rebirth“ wurde von Evidence produziert und kennzeichnet einen der letzten Songs, die MF Doom vor seinem Tod aufgenommen hat.

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Ist etwas Neues mit Dilated Peoples in Arbeit?

Ich arbeite gerade an einer EP mit Rakaa, bei der ich in die Produzentenrolle schlüpfe. Außerdem befindet sich SQUIRREL TAPES INSTRUMENTALS 2 mit Planet Asia in Arbeit, das sehr bald erscheinen wird. Mit Fly Anakin kommt auch bald ein gemeinsames Projekt. Domo Genesis und ich haben vor Jahren das Album AREN’T YOU’RE GLAD, YOU’RE YOU? veröffentlicht, das aber nie im Vinyl-Format erschienen ist. Das holen wir dieses Jahr nach. Nebenbei arbeiten wir gerade an einer neuen gemeinsamen EP. Zu alldem starte ich Ende Juli mein eigenes Label, BIGGER PICTURE RECORDINGS. Es wird komplett auf meiner Produktion basieren. Genauso wie es auch Alchemist macht. Er hat mir das Manuskript ins Gesicht geschlagen und mir gesagt, dass ich zu spät bin.

Das ist eine große Ankündigung. Kannst Du noch mehr zu Deinem Labelprojekt sagen?

Ich habe lange im Hintergrund gearbeitet und nichts an die Öffentlichkeit durchsickern lassen. Ich möchte wirklich etwas aufbauen und ein Label hochziehen, dassmir mehr Kontrolle über meinen Output gibt. Es war bisher nämlich immer so, dass ich meine Tracks mehr oder weniger blind an andere Künstler*innen verteilt habe. Zwar habe ich bereits Studio-Alben von Madchild, Dafari & Brother Ali produziert, bei denen ich die Möglichkeit hatte, mal in das Universum der Plattenfirmen einzutauchen, aber jetzt fange ich endlich an, ein Teil davon zu werden. Ich freue mich darauf, was die nächsten Jahre bringen werden.

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Wäre Deine Arbeit mit Rhymesayers damit beendet?

Wenn ich als Rapper aktiv bin, wird das trotzdem noch unter Rhymesayers sein. Zumindest wird UNLEARNING VOL. 2 höchstwahrscheinlich noch über Rhymesayers veröffentlicht. Danach werde ich vermutlich auch als Solo-Künstler unter meinem BIGGER PICTURE arbeiten. Bis dahin sollte ich das Business schon besser kennengelernt haben. Vielleicht kann mir Rhymesayers dabei auch helfen. Sie sind so gut in dem was sie tun. Ich kann noch eine Menge von ihnen lernen. Ich möchte einen Platz erschaffen, durch den ich die Möglichkeit habe, etwas für mich und mein Kind aufzubauen und gleichzeitig einen neuen Sound zu kreieren.

„Wenn ich nicht wirklich realisiere, dass ich gerade etwas tue, wird es in der Regel das Beste.“

Du erzählst bereits sehr lebensecht vom Nachfolger.

Er kommt definitiv. Ich stecke schon mitten drin. Es wird sehr akustisch. Viel mehr will ich noch nicht verraten.

Kannst Du Dir vorstellen irgendwann nur noch als Label-CEO tätig zu sein und das Rappen ruhen zu lassen? Diesen Weg sind bereits viele bekannte Künstler*innen gegangen.

Nein, das Rappen werde ich niemals sein lassen. Mit einem eigenen Label werde ich jedoch in der Lage sein, alles unter meinen eigenen Konditionen laufen zu lassen. Ich muss mich nicht mehr an Fristen halten und kann Songs veröffentlichen, wenn mir gerade danach ist. Zwar kann ich das auch jetzt alles machen, so hätte ich jedoch die ganze Kontrolle über meinen gesamten kreativen Output. Es ist was anderes, wenn es nur dir gehört und du niemanden um Erlaubnis für irgendetwas fragen musst. Man kann einfach der Nase nachgehen, ohne zu wissen, wo die Reise endet.

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Klingt so, als würdest Du Deine eigene Welt erschaffen.

Genau so fühlt es sich auch an. Es ist etwas für die Zukunft. Ich mache das für mich und meinen Sohn. Wenn ich alles richtig mache, werden Angelegenheiten wie Konzerte kein bloßes Mittel mehr sein, um die Hypothek abzuzahlen. Ich werde wieder viel mehr Spaß am performen haben können, wenn ich eine neue Einkommensquelle habe. Eine Einkommensquelle, die mich zudem auch erfüllt und mir die Motivation gibt, rauszugehen und meiner Arbeit der Welt zu zeigen.

Evidences viertes Studio-Album UNLEARNING VOL. 1 ist am 25. Juni 2021 erschienen.

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