Hjaltalín live in München


Das isländische Oktett Hjaltalín ist zum ersten Mal in Deutschland auf Tour gewesen. Eine der Stationen: das Münchner Atomic Café. Florian Dumsky und Karina Huber vom MUSIKEXPRESS Street Team waren dabei.

Die aus Reykjavik stammende Formation Hjaltalín spielte bereits mit Bands und Künstlern wie Bloc Party und Jens Lekman ebenso wie auf dem Iceland Airwaves Festival und konnte auch in ihrer Heimat und Skandinavien mit ihrem Debüt-Album SLEEPDRUNK SEASONS größere Erfolge verbuchen. Hjaltalín bestehen neben der klassischen Kombination aus Bass-Gitarre-Drums und Keyboard aus zwei harmonierenden Stimmen, eine Violine und einem in der Popwelt zu selten vorkommenden Fagott.Da außerhalb ihrer Heimat Live-Auftritte eher noch eine Seltenheit waren, sind Hjaltalín auf ausgedehnter Europa-Tournee, um ihr Album zu promoten. Wegen mangelnden Bekanntheitsgrades waren noch 2 Tage vor dem Konzert im Münchener Atomic Café 250 Karten an den Verkaufsstellen zu bekommen. Nicht verwunderlich war es deshalb, dass das Publikum nur aus etwa 80 Leuten bestand, was die Stimmung für das Konzert aber nicht trübte, und das Ganze auf einen sehr familiär wirkte. Gegen 22 Uhr kamen die 8 Isländer auf die Bühne und ließen bereits zu Anfang verlauten, dass sie wegen der darauf folgenden 12-Jahr-Feier des Atomic Café bereits nach einer knappen Stunde das Feld räumen würden.Die kleine Orchesterformation, die einem von Anfang an sympathisch war, startete mit „I Lie“ und spielte mit ausdrucksvoller Hingabe fast die komplette LP. Beeindruckend waren das Können der Musiker am Fagott und an der Violine, sowie die etwas sehr hingebungsvolle Darstellung des Keyboarders, der permanent von links nach rechts zappelte. Die Stimme des Sängers Högni, welche sehr stark an die von Caleb Followill der Kings Of Leon erinnerte und vor allem an die von Adam Levine, klang sehr stimmig mit dem zarten Stimmchen der Zweitsängerin Sigga überein und erzeugte so einen unverwechselbaren Klang. Vor allem der 9. Titel „Thu komst vid hjartad i mer“, eine Cover-Version von Paul Oscar und die aktuelle Single, zog einen förmlich in den Bann. Leider boten sie nur 2 der 12 Titel auf Isländisch dar. Im Ganzen spielten sie ein gelungenes Konzert aus einer besonnenen Mischung aus Folk-Pop und Orchester, welches sie mit „L´anamour“ abrundeten.

Florian Dumsky & Karina Huber – 14.01.2009