John Lydon


Wäre er Johnny Rotten geblieben, so hätte er es sich auf einem Ehrenplatz unter den unsterblichen Größen der Rockmusik bequem machen können. Doch der Papst der 76er Punk-Bewegung begab sich wieder unter die Sterblichen, beglückte sie gar mit einem Hit („This Is Not A Love Song“) und muß es sich heute gefallen lassen, daß er wie ein „stinknormaler“ Rockstar gehandelt wird. Dabei haßt John Lydon die Mechanismen der Medien, haßt Interviews und haßt bedeutungsschweren Tiefsinn. Seine oft widerwilligen Antworten sind daher meist kurz und bissig.

ME/Sounds: Wollen wir uns nicht setzen?

John: „Nein, ich steh lieber. Ich bin ein nervöser Mensch, Ihr seid doch sicher von der deutschen Presse.“

ME/Sounds: Ja, warum?

John: „Weil ich in England keine Interviews mehr gebe. Der NME ist falsch. Er lügt.“

ME/Sounds: Bei deinem letzten NME-Interview hast du also nicht alles gesagt, was dir in den Mund gelegt wurde?

John: „Nein. Weißt du, sie stellen dir eine klare Frage und du gibst eine klare Antwort. Dazwischen mogeln sie dann so Teile, die du nie gesagt hast.“

ME/Sounds: Daß du die Italiener haßt, z.B.?

John: „Genau das war so eine Sache. Ich habe überhaupt nichts gegen Italiener. Ich habe viele gute Freunde da unten. Solche Sachen bringen mich auf. In Wahrheit hasse ich die Franzosen. Die sind so prätentiös und versnobt. Grausig.“

ME/Sounds: Wie ist das Verhältnis von Kontinuität und Veränderung bei PIL?

John: „Ständiger Wechsel. Das ist meine Philosophie. Keine zwei gleichen Platten.“

ME/Sounds: Trotzdem gibt es eine gewisse Ähnlichkeit…

John: „Ja, klar. Meinetwegen. Die Kontinuität bin ich!“

ME/Sounds: Aber du bist doch kein Musiker?

John: „Ich schreibe die Songs!“ ME/Sounds: Spielst du ein Instrument? John: „Sicher. Klavier, Violine, Trompete, Saxophon.“

ME/Sounds: Wirklich? John: „Natürlich, ganz bestimmt.“ ME/Sounds: Vor ein paar Jahren konnte man überall Zitate von dir lesen. Rock ’n‘ Roll sei tot, PIL sei keine Rock-Band…

John: „Ja, und ich habe nie Geld dafür bekommen…“

ME/Sounds: … und jetzt machst du eine Musik, die traditioneller Rock-Musik näher ist als irgend etwas, was du je gemacht hast.

John: „Es ist sicher das, was traditioneller Rock-Musik am nächsten kommt von allen Sachen, die ich vorher gespielt habe, aber es ist nicht traditioneller Rock. Es ist besser. Das ist der Unterschied. Das einzige, was ich gelten lassen würde, ist der Begriff „poppig“. Wir sind eine Pop-Band. Im Moment. Das kann sich ändern. Heute abend. Morgen. Übermorgen (deutet in Richtung Bühne, wo der Rest der Band eine Lärm-Orgie feiert). Klingt das nach traditioneller Rock-Musik?“

ME/Sounds: Nein. Wo lebst du zur Zeit?

John: „Nirgendwo. Ich bin unterwegs. Ich habe keine Wohnung.“

ME/Sounds: Warum hast du New York verlassen?

John: „Langeweile.“ ME/Sounds: Warum lebst du nicht in England?

John: „Langeweile.“ ME/Sounds: „Gibt es irgendeinen Ort auf der Welt, der dich nicht langweilen würde?

John: „Nein. Ich würde mich überall langweilen.“

ME/Sounds: Du hast, als PIL gegründet wurde, die traditionellen Marketing-Praktiken des Rock-Business abgelehnt, hast gegen Tourneen, regelmäßige Platten und so weiter gewettert.

John: „Ja, und ich stehe nach wie vor dazu.“

ME/Sounds: Aber du bist auf Tour. Was ist der Grund?

John: „Ich. Ich bin der Grund. Bei allem, was ich tue. Ich hatte Lust auf eine Tournee. Ich finde, man kann und muß bestimmte Grundlagen des Business einsetzen und sie dann in einen anderen Zusammenhang manövrieren. Man kann sich durchaus einzelne Elemente des Business zunutze machen. Man muß nur sehr vorsichtig sein. Anarchismus nur um des Anarchismus willen gibt aber keinen Sinn.“

ME/Sounds: Du bist immer von Musikerpersönlichkeiten unterstützt worden. Warum hast du dich immer wieder von allen getrennt?

John: „Kein Kommentar. Ich hasse es, diesen Leuten irgendwelche Credits zu geben. Nächste Frage bitte!“

ME/Sounds: Wen findest du gut in der Popszene?

John: „Niemanden. Nein, doch nicht: Michael Jackson.“

ME/Sounds: Gehst du in Konzerte?

John: „Nie. Punkt.“

ME/Sounds: Glaubst du, jemals wieder so präsent in den Medien zu sein wie zu Pistols-Zeiten?

John: „In den deutschen Medien war ich ohnehin nie präsent.“

ME/Sounds: Du warst auf diversen Titelseiten.

Es ist früher Nachmittag in Bochum. John hat gerade seinen Soundcheck für den Auftritt im“.Rockpalast“ beendet und ist zu einem Interview bereit. Er brüllt in die Richtung, in der er uns vermutet: „Corne on, l’m ready!“ John sieht immer noch etwas aufgeschwemmt aus, bleich, aber seine Fuchs-Augen sind so durchdringend wie eh unctje. Er benimmt sich genauso, wie man es von ihm erwartet, ständig macht er sich über alles lustig, nichts paßt ihm, das Essen schmeckt ihm nicht, er ist wie ein ungezogenes Kind. Seine Begleiterin kümmert sich um alles, sieht zu, daß Johnny alles bekommt, was er will (er will Zitronensaft) und weicht keinen Augenblick von seiner Seite. Später erzählt sie mir, daß sie schon sieben Jahre mit ihm zusammen ist – und Lydon selbst meine, das sei wohl eine harte Arbeit, es mit ihm so lange auszuhalten. Während des Essens läuft ständig ein fürchterliches Video einer fürchterlichen deutschen Rock-Band über die Fernsehschirme; die Fernsehleute scheinen es ziemlich gut zu finden, bis John endlich schreit, man solle sofort den Mist ausschalten. Noch bevor einer von uns dreien es sich zum Interview bequem machen kann, brüllt er: „Erste Frage,bitte!“ „j John: „Was hat das schon bewirkt?“ ME/Sounds: Oh, ich denke… John: „Ich glaub’s dir, nächste Frage.“ ME/Sounds: Interessierst du dich für Politik?

John: „Nein.“

ME/Sounds: Ignorierst du alles um dich herum ?

John: „Nein, das wäre ignorant. Ich könnte dich ignorieren, das wäre ignorant. Kann ich eine Zigarette haben? (Er kriegt eine P&S.) Was ist das? P&S, Piss And Shit?“

ME/Sounds: Wie stark war dein Einfluß auf die Entstehung des Films „Copkiller“?

John: „Auf die Regie war er eher gering. Ich habe einfach mein schauspielerisches Talent, meine Fähigkeiten eingesetzt.“

ME/Sounds: Hast du die deutsche Synchron-Fassung gesehen?

John: „Nein, aber ich bin sicher, daß sie schockierend schlecht sein wird.“

Nora (Johns deutsche Freundin): „Die deutsche Fassung ist reine Routine. Ganz flach, nur Klischees.“

ME/Sounds: Warum hast du dieses Filmangebot angenommen und andere ausgeschlagen?

John: „Weil ich die Rolle mochte und sie außerdem leicht zu spielen war, sehr leicht.“

ME/Sounds: Weil der Charakter dieses Psychopathen dir ähnlich ist?

John: „Nein, überhaupt nicht. Das wäre zu romantisch. Nein, ich bin kein Psychopath. Es war einfach nur leicht zu spielen. Obwohl man natürlich mein Talent haben muß.“

ME/Sounds: Gibt es eine/n Schauspieler/in, mit dem/der du gerne einen Film machen möchtest?

John: „Rock Hudson. Rock Hudson und Brooke Shields. Ja, das ist mein Stil; die haben genug Witz und Charme.“

ME/Sounds: Ich muß noch einmal auf einen anderen Punkt zurückkommen. Mir erscheint es doch sehr ungerecht, zu behaupten, dir hätte nie irgend jemand bei deiner Karriere genützt, einen guten Einfluß gehabt…

John: „Nun, ich habe vielleicht gelogen. Es würde mich einfach ärgern, irgend jemand von den Leuten, mit denen ich zusammengearbeitet habe, zu loben.“

ME/Sounds: Du brauchst sie ja nicht zu loben, aber eine gerechte Einschätzung…

John: „Das wäre völlig uninteressant…“

ME/Sounds: Wäre es nicht.

John: „Für dich vielleicht, aber nicht für mich. War das nicht ein gutes Interview…“

ME/Sounds: Etwas kurz.

John: „Das macht überhaupt nichts. Kurz und auf den Punkt.“

ME/Sounds: Man interessiert sich aber nicht für dich, weil du so wunderbar knapp und präzise bist.

John: „Dann denk dir doch was aus. Das machen doch sowieso alle.“

Nora: „Was kürzlich im Musikexpress über John geschrieben stand, war frei erfunden.“

ME/Sounds: Was?

Nora: „Da war ein Interview mit Malcolm McLaren (in dem McLaren u.a. behauptete, daß eine unerwiderte homosexuelle Liebe zwischen John und McLaren bestanden habe).“

John: „Ah, das Ding. Ich werde Malcolm noch anzeigen wegen dieser Sache. Er soll endlich mal vor Gericht stehen. Daß ich schwul bin, ist sein feuchter Traum. Er kann nicht ohne mich leben. Dieses Arschloch, Aber das ist seine Arbeitsweise. Er liebt mich. Er wollte schon immer sein wie ich. Schon zu Sex-Pistols-Zeiten. Deswegen hat er Gesangsstunden genommen. Aber er kann nicht singen.“

ME/Sounds: Immerhin scheint er jetzt einen erfolgreichen Weg für sich gefunden zu haben.

John: „Unsinn, er betrügt andere Leute. Er stiehlt. Er nutzt Leute aus.“

ME/Sounds: Aber meinst du nicht, daß er teilweise für den Sex-Pistol-Mythos verantwortlich war?

John: „Nein, nein. nein. nein. Nicht im geringsten.“

ME/Sounds: Auch nicht für die Aufmerksamkeit der Medien ?

John: „Nein. Wir machten irgend etwas, irgendeinen Skandal. Und er tat dann hinterher so, als hätte er das arrangiert. Seine Arbeit bestand darin, uns hinterherzulaufen und dann zu behaupten, er hätte uns den Weg gezeigt.“

Die Kellnerin räumt ab: „Hat es geschmeckt?“

John: „Es war schrecklich.“

„Oh. das tut mir leid.“

John: „Schrecklich gut, meine ich. Hahaha!“

ME/Sounds: Welches Essen hast du am liebsten?

John: „Japanisches. Rohen Fisch.“ ME/Sounds: Wie hast du das japanische Publikum gefunden ?

John: „Gut, die schmecken wundervoll ich habe noch nicht viel japanisches Publikum gegessen.“

ME/Sounds: Warst du von ihrem Enthusiasmus überrascht?

John: „Nein, ich habe es erwartet, ich habe es verdient.“ ME/Sounds: Warum? John: „Weil ich so talentiert bin!“

ME/Sounds: Was erwartest du hier, heut‘ abend?

John: „Das gleiche.“ ME/Sounds: Wirst du enttäuscht sein, wenn es nicht so ist?

John: „Ich habe überhaupt keine Erwartungen, es ist mir egal, solange ich weiß, daß ich selber gut bin. Das ist alles, was zählt.“

ME/Sounds: Wie hast du deine neue Band gefunden?

John: „Hotelbars. Sie spielten in Bands in Hotelbars, Sie sind Cabaret-Musiker. ich dachte, es ist ein echt guter Witz, und das ist es, hahaha.“

ME/Sounds: Wird das eine dauerhafte Besetzung sein?

John: „Sie ist doch dauerhaft genug, oder? Wir sind hier, das ist alles, was zählen sollte, zur Hölle mit der Zukunft!“

ME/Sounds: Das heißt, du könntest sie morgen schon wieder feuern?

John: „Nein, das ist nicht möglich, sie sind stärker als ich: ich habe Leute, die sie für mich rausschmeißen.“

ME/Sounds: Warum machst du nur einen Auftritt in Deutschland?

John: „Ich habe noch nie in Deutschland gespielt und ich dachte, im Fernsehen aufzutreten, wäre ein guter Weg, auf einen Schlag eine Menge zu erreichen. Ihr könnt warten, Geduld ist eine Tugend, besitz sie, wenn du kannst, selten in einer Frau, immer im Mann.“

ME/Sounds: Oh. tatsächlich. Und danach? Gehst du zurück nach New York?

John: „Nein. Ich gehe nach Australien.“ ME/Sounds: Um dort zu touren? John: „Ja.“

ME/Sounds: Kennst du australische Bands?

John: „Nein, keine.“ ME/Sounds: Kennst du deutsche Bands?

John: „Nein, keine.“

ME/Sounds: Welche Musik hörst du dir an?

John: „Keine, keine.“ ME/Sounds: Welche Filme schaust du dir an ?

John: „Französische. Wirklich ominöse, schlechte französische Filme.“

ME/Sounds: Zum Beispiel?

John: „Das Tagebuch einer Kammerzofe.“

ME/Sounds: Dann liest du wahrscheinlich viel?

John: „Ich kann nicht lesen.“ (Es folgt ein kleines nettes Liedchen, das er mit Cockney-Akzent singt: „We can’t read, we can’t write/it don’t really matter/we just come down from Ipswich Town/and I can drive a tractor…“) ME/Sounds: Wie werden eure zukünftigen Stücke denn wohl…

John: „Liebeslieder. Jede Menge Romantik.“

ME/Sounds: Richtige, echte Liebeslieder?

John: „Ja, echte, absolute Liebeslieder.“ ME/Sounds: Und musikalisch eher wie…

John: „Früher Bob Dylan.“

ME/Sounds: Ach komm, sei ernst.

John: „Ich bin völlig ehrlich! Ich meine es! Ich bin sehr boshaft. Ich habe vor, die schlechteste Musik zu machen, die die Welt je gehört hat.

ME/Sounds: Also werden die neuen Stücke wie „Blue Water“ sein.

John: „Nein, ,Blue Water‘ ist leider ein sehr gutes Stück.“

ME/Sounds: Welche Drogen hast du genommen, als du dieses Stück gemacht hast?

John: „Ich nehme keine Drogen.“

ME/Sounds: Nein, gar nicht?

John: „Überhaupt nicht. Nur Bier.“

ME/Sounds: Aber du rauchst viel.

(Oh weh, das nimmt er gleich persönlich und macht seine Zigarette aus. Als ich sage, daß es mir nichts ausmacht, meint er: „Nein, ich weiß schon, wenn man mir einen Wink gibt.“) ME/Sounds: Wenn du eine Person, die schon gestorben ist, zum Tee oder zum Essen einladen könntest, wen würdest du wählen ?

John: „Jemand, der schon tot ist? Gut, Ronald Reagan.“

ME/Sounds: Noch ist er nicht tot.

John: „Oh, ist er nicht? Das ist Ansichtssache. Er ist tot, was mich betrifft. Mach weiter.“

ME/Sounds: Du bist ganz schön schnell.

John: „Ich bin nur völlig intelligent, das ist alles.“

ME/Sounds: Na, dann habe ich wenigstens einen Grund, warum du einmal einer meiner Helden warst.

John: „Oh, danke. Oh, ich weiß vor Aufregung gar nicht, wo ich hinschauen soll.“

ME/Sounds: Wie spricht man deinen Namen eigentlich korrekt aus?

John: „Lydon (wie Leiden). Rotten Lydon. Lydon is Rotten.“

ME/Sounds: Ist das immer noch dasselbe?

John: „Ja. Rotten-Lydon. John Rotten-Lydon.“ (Es folgt wieder ein Liedchen) „Lay down girl, let me push you up, push you up, lay down girl“ (in seinem Akzent klingt Lydon wie „lay down“).

ME/Sounds: Ich dachte, als du mit Public Image angefangen hast, hättest du mit deinem alten Namen gebrochen ?

John: „Nein, nein, ich mußte einen Prozeß gewinnen, um den Namen zurückzubekommen, und deshalb durfte ich ihn ein Jahr lang nicht benutzen, wieso scheint niemand in der Welt das zu wissen? Na, ich habe noch niemals mit jemandem in Deutschland gesprochen – ich habe überhaupt noch nichts in Deutschland gemacht, außer mich zu betrinken.“

ME/Sounds: Wolltest du nichts mit Deutschland zu tun haben?

John: „Ich wollte, aber es war zu schwierig, es zusammenzukriegen, es ist wirklich schwer, in ein Land wie Deutschland zu kommen, echt.“

ME/Sounds: Komm nach Berlin, und die Massen werden dir zu Füßen liegen…

John: „Ich will keine Massen zu meinen Füßen, ich will gar nichts in Deutschland, ich will nur weg!“

ME/Sounds: Welches Land hast du am liebsten?

John: „Deutschland.“

ME/Sounds: Was ist dein Lieblingslied?

John: „Springtime for Hitler and Germany“ (Und schon singt er wieder – das Titelstück aus dem Mel-Brooks-Film).

ME/Sounds: Also doch ein Film, der dir gefällt!

John: „Nein, ich hasse ihn!“ ME/Sounds: Sag mal was Nettes zu deinem deutschen Publikum!

John: „Nun, Jungs und Mädchen, offensichtlich mag ich es, Musik zu machen. Deshalb tue ich es. Das ist der einzige Grund, warum ich es tue, weil ich es mag. Ich liebe dieses Geschäft, wenn man es so nennen kann, für mich ist es einfach eine pure Freude. Ich mag es, Platten zu machen, so einfach ist es. Ich mag keine Tourneen, ich mag es nicht, unterwegs zu sein, aber ich mach‘ es, weil mir meine Fans am Herzen liegen. – Ist das nicht ein schöner Haufen von Betrug und Lügen?“

ME/Sounds: Wieviele Fans glaubst du. daß du in Deutschland hast?

John: „Ungefähr drei, glaube ich, ich habe drei gezählt, zwei haben am Hotel gewartet und einer am Flughafen.“

ME/Sounds: Wie ist es mit mir?

John: „Das macht vier! Gott, ich sage dir, ich breite mich aus wie ein Lauffeuer, bald werde ich das Land einnehmen.“

ME/Sounds: Was würdest du am liebsten tun?

John: „Sex mit einer roten Rübe.“

ME/Sounds: Und mit welcher Person?

John: „Karotten finde ich ziemlich amüsant.“

ME/Sounds: Das ist keine Person.

John: „Doch natürlich, du kennst Joe Karotte nicht, ich schon.“

ME/Sounds: Ich habe eigentlich gemeint, was du musikmäßig am liebsten machen würdest.

John: „Ich möchte Frank Sinatra-Songs mit einem ganzen Orchester singen. Ich muß aber noch der Welt schlechtestes Orchester finden – ich weiß, sie müssen irgendwo da draußen sein – eine deutsche Blaskapelle, humpapa… Sie müssen eigentlich deutsch sein, oder, Deutsche haben absolut keinen Sinn für Musik, es gibt soviel Heavy Metal hier, und Nina Hagen, huhuhuhu.“

ME/Sounds: Aber das stimmt doch gar nicht, in England gibt es noch viel mehr Heavy Metal, Reading Festival und so.

John: „Komm mir nicht mit England, ich lebe nicht in England, ich bin Ire.“

ME/Sounds: Aber du lebst auch nicht in Irland, oder?

John: „Nein, das tue ich nicht, ich lebe gar nirgends, ich bin ein Zigeuner.“ (Und wieder folgt eine kleine Weise: „And I played the world over for many a year/l spent all my money on whiskey and beer.“)