Madonna zeigt sich derzeit mal wieder von der Seite, wie sie Frauen so oft nachgesagt wird: Von der Multitasking-Seite. Film und Musik – beides sind derzeit Bereiche, in denen sie ihrer künstlerischen Freiheit freien Lauf lässt. Es könnte jedoch sein, dass es in der Musik besser läuft als im Film.

Zum Einen macht sie als Regisseurin zu ihrem zweiten Film „W.E.“ , der in Venedig gedreht wurde, von sich reden. Zu „Like A Virgin“ -Zeiten  betörte sie ja schließlich schon Kanäle und Brücken der italienischen Wasserstadt mit ihrer zweifelhaften Jungfräulichkeit. Die Kulisse schien ihr also schon länger zuzusagen.

Dennoch hagelte es für „W.E.“ Kritik. Und sie tut auch nichts dagegen, im Gegenteil – bei einer kürzlich gegebenen Pressekonferenz im Rahmen der Filmfestspiele in Venedig trat sie in einem frommen Kleid mit einer Art Nonnenkragen auf und verspielte es sich mit den Sympathien einiger einstiger Sympathisanten. Ein Fan brachte ihr Hortensien zum Pressetisch, für die sie sich zwar bedankte, dabei aber keine Miene verzog (was vielleicht andere Gründe hat und ihr heutzutage nicht mehr so leicht wie früher fallen dürfte). Aber dann passierte ihr noch ein Fauxpas, der ihr nicht gut zum statischen Gesicht stand – sie sagt bei angeschaltetem Mikrophon, aber gesenktem Kopf, um das Begrüßungsgeschenk auf den Boden zu legen, dass sie Hortensien hasse, aber das wisse er wohl nicht, der Fan. Als wäre das nicht schon genug der Blamage, legte sie noch einen drauf. Für sie sei es kein großer Sprung vom Songschreiben zum Filmemachen. Musiker würden ja auch nur Geschichten schreiben und schließlich sei sie auch mit zwei talentierten Regisseuren verheiratet gewesen, Sean Penn und Guy Richie. Dieses Projekt fängt also schon in den Kindesbeinen an zu wackeln. Aber noch kann man den Film hierzulande nicht sehen. Vielleicht macht das Endprodukt, ihr Film, ihre arrogante Attitüde ja wieder wett.

Zum Anderen kündigt sie endlich ihr neues Album an, das erste seit „Hard Candy“, das 2008 erschien – eine längere Albumpause hatte Madonna noch nie. In einem Interview für das schwedische „Sveriges Television“ zu ihrem Film verriet sie, dass William Orbit ihr als Produzent zur Seite stehe.

Wir berichteten bereits im Juli, dass sie laut ihres Managers Guy Oseary mit der Arbeit an ihrem neuen Album beginne. Sie würde bis zum Ende dieses Jahres im Studio beschäftigt sein und ihre erste Single soll schon im Februar oder März nächsten Jahres veröffentlicht werden. Außerdem arbeitet sie erstmalig in Kooperation mit dem Konzert-Promoter „ Live Nation“ zusammen.

Wer „Hardy Candy“ mochte, der wird sich sicherlich noch ein bisschen mehr auf das kommende Album freuen, als es die Madonna-Fans der alten Schule tun. Aber wenn man sie noch heute liebt, dann für ihre vielen Gesichter.