Es gibt Musik, die sich nicht mehr einzig durch sein Skelett tragen kann, weil sie von vielen Sounds, vielen Instrumente und viel Produktion getragen wird. Akustiksessions können Songs entblößen, weil sie plötzlich nicht mehr die Songs sind, die man liebt.

Cherilyn McNeil besinnt sich mit Gitarre und Stimme auf jenes Skelett und macht den Albumtracks damit alle Ehre. Dabei wird allerdings nicht ganz auf Soundeffekte verzichtet, denn wenn man sich für eine idyllische Session in der Natur, beziehungsweise an Plätzen um die Räumlichkeiten von Label City Slang herum entscheidet, dann muss man auch damit rechnen, dass der Alltag den Songs einen ganz neuen und zufälligen Sound verleiht. So wird zum Beispiel der Song „Earthworm (All Hail Our Alling Mother)“ durch einen Schlüssel-Sound bereichert. Eine Dame, die überdies noch für einen Moment den Rhythmus des Songs mit schnellen Schritten gen Haustür, verschnellt. Später möchte sie aber nicht mehr Teil des Songs sein und hält sich im Hintergrund.

Eine andere Kulisse, ein Hinterhof in dem sie „Mole (Mole)“ spielt, ist menschenleer. Aber diesmal ist es die Gerätschaft einer Baustelle, die für einen synthetischen Sound in einem Akustik-Set sorgt. Kein Presslufthammer, aber ein Bohrer oder vielleicht auch eine Schleifmaschine könnte sich als Sound-Maschine irgendwo im Hintergrund in den Vordergrund gespielt haben.

Aber Dear Reader-Frontfrau Cherilyn lässt sich von dem städtischen Alltagssound nicht irritieren und schenkt uns eine charmant schöne Backstage Session, die ihr euch hier ansehen könnt: