Nach US-Abtreibungsurteil: Billie Joe Armstrong von Green Day will nach Großbritannien ziehen


Bereits in der Vergangenheit kritisierten Green Day die Politik in den Vereinigten Staaten.

Billie Joe Armstrong von Green Day will seine US-amerikanische Staatsbürgerschaft aufgeben, nach Großbritannien ziehen und britischer Staatsbürger werden. Die Reaktion des 50-Jährigen gründet in der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten, den Abtreibungsschutz aufzuheben.

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„Ich verzichte auf meine Staatsbürgerschaft“

Der Grammy-Preisträger und „American Idiot“-Sänger von Green Day gab während seines Konzerts am Freitag ( 24. Juni 2022) in London bekannt, dass er nach Großbritannien umsiedeln wolle. Er verkündete „F**k America“ und fügte hinzu, dass er seine Staatsbürgerschaft aufgeben werde, nachdem der Oberste Gerichtshof den bundesstaatlichen Abtreibungsschutz nach Roe vs. Wade gekippt hatte.

„Scheiß auf Amerika, ich verzichte auf meine Staatsbürgerschaft. Ich komme hierher, verdammt“, erklärte Armstrong. „Es gibt einfach zu viel Dummheit auf der Welt, um in dieses erbärmliche Land zurückzukehren.“

„Oh, ich mache keine Witze“, betonte Armstrong. „Ihr werdet in den nächsten Tagen noch viel von mir zu sehen bekommen.“

Noch deutlicher wurde Armstrong während des Konzerts von Green Day einen Tag später. Bevor Armstrong zu dem Song „American Idiot“ einsetzte, rief er: „F*** den Obersten Gerichtshof“.

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Taylor Swift, Billie Eilish und Kendrick Lamar äußerten sich ebenfalls

Darüber gaben weitere Künstler*innen ein Statement zu der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs ab. Taylor Swift sagte, sie sei absolut entsetzt über das Urteil. Billie Eilish nannte es „einen wirklich sehr dunklen Tag für Frauen“. In Glastonbury rief Phoebe Bridgers „F*** den Obersten Gerichtshof!“ und Olivia Rodrigo sowie Lily Allen widmeten ihre Performance von „Fuck You“ den konservativen Richtern. Außerdem skandierte Kendrick Lamar am 26. Juni 2022 während seines Auftritts beim Glastonbury-Festival folgende Zeilen: „Viel Glück für die Rechte der Frauen; sie richten dich, sie richten Christus.“

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Musik als politische Bühne

Bereits in der Vergangenheit nutzte Armstrong seine Musik als Plattform, um sich politisch zu äußern. In dem Song „American Idiot“ aus dem Jahr 2004 kritisierte er die Medienlandschaft in den USA.

„Don’t wanna be an American idiot!
Don’t want a nation under the new media
And can you hear the sound of hysteria?
The subliminal mind fuck America!“

Außerdem kritisierten Green Day 2016 die Wahl von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten. Während ihres Auftritts bei den American Music Awards 2016 sang die Band – „No Trump, No KKK, No fascist USA.“

+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de +++