Nemo kritisiert den ESC und spricht von „eindeutiger Doppelmoral“


Der Schweizer Artist berichtet von „wirklich intensiver und nicht nur angenehmer“ Erfahrung beim ESC.

Die Schweiz konnte den Sieg beim Eurovision Song Contest 2024 in Malmö am Samstag (11. Mai) mit nach Hause nehmen. Nemo entschied mit dem Song „The Code“ das Rennen klar für sich. Für die Schweiz ist es der erste Gewinn seit 1988 – damals gewann Céline Dion, eigentlich Kanadierin, den ESC für die Schweiz – mit nur einem Punkt Vorsprung.

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Bei der Pressekonferenz nach der Show zeigte Nemo sich allerdings nicht nur erfreut über den ersten Platz, sondern nutzte die Gelegenheit, um die Europäische Rundfunkunion (EBU) zu kritisieren und verwies insbesondere auf deren Politik, keine nicht-binären Flaggen in die Arena zu lassen.

Nemo: „Wirklich intensiv und nicht nur angenehm“

„Ich musste meine Flagge reinschmuggeln, weil die Eurovision das verboten hat, aber ich habe es trotzdem getan, also hoffe ich, dass einige Leute das auch getan haben“, so der schwedische Act. „Aber, ich meine, kommt schon, das ist eindeutig eine Doppelmoral.“ Nemo fügte außerdem hinzu: „Vielleicht muss die Eurovision hin und wieder ein bisschen repariert werden.“ Die ESC-Erfahrung war wohl „wirklich intensiv und nicht nur angenehm“.

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„Es gab eine Menge Dinge, die nicht so aussahen, als ginge es nur um Liebe und Einheit. Und das hat mich wirklich traurig gemacht und gleichzeitig … gab es hier auch so viel Liebe“, fuhr Nemo fort und widmete den Sieg den „Menschen, die es wagen, sie selbst zu sein und den Menschen, die gehört und verstanden werden müssen“.

Auch Irlands Artist kritisierte die EBU

Nemo war nicht der einzige Act, der sich gegen die EBU aussprach und den Umgang mit den Teilnehmer:innen kritisierte. Irlands Bambie Thug sagte bei der Pressekonferenz: „Ich bin so stolz, dass wir alle unter den Top 10 sind, die hinter den Kulissen für diesen Scheiß gekämpft haben, weil es so hart und so schrecklich für uns war. Ich bin so stolz auf uns.“ Und weiter: „Ich will nur sagen, wir sind das, was die Eurovision ist. Die EBU ist nicht das, was die Eurovision ist. Scheiß auf die EBU. Es interessiert mich nicht mehr. Scheiß auf sie. Es sind die Teilnehmer:innen, die Gemeinschaft, die dahinter steht, die Liebe, die Kraft und die Unterstützung von uns allen, die die Dinge verändern.“