Bert Jansch – Edge Of A Dream

Nach Meinung von Neil Young hat Bert Jansch das für die akustische Gitarre getan, was Jimi Hendrix für die Elektrische geleistet hat: Grenzen eingerissen, neu abgesteckt, dem Instrument unerhörte Töne entlockt. Neben seinem Kollegen John Renbourn zählt Jansch zu den wichtigsten Exponenten des Brit-Folk-Booms der sechziger Jahre. Ob im Gruppenverband mit Pentangle oder als Solist – Jansch glänzte durchweg als beseelter Gitarrist, der Einflüsse von Blues, britischem und amerikanischen Folk katalysierte, und – viel wichtiger – als begnadeter Songschreiber. In Zeiten, in denen hoch gelobte Alben von hoch gelobten Pop- und Rock-Rettern nicht selten keinen einzigen vernünftigen Song enthalten, wirkt dieses kleine, unspektakuläre Werk des 59-jährigen Schotten wie eine Wohltat: elf Tracks, elf Songs. Mit sparsamen Arrangements (Akustikgitarre, Bass, Schlagzeug, Violine] pendelt Jansch mit seinen Gästen [darunter Bernard Butler) auf EDGE OF A DREAM zwischen akustischem Folk und dezent elektrischem Blues(-Rock], der wie eine Lightspeed-Version der Rolling Stones, ca. 1971, klingt. Seine Songs erzählen kleine Geschichten, wie das wunderbare „All This Remains“ mit Gastsängerin Hope Sandoval, das shuffelnde „Walking This Road “ oder „Gypsy Dave“ ein lyrisches Zwiegespräch zwischen Gitarre und Geige. Denn selbst die Instrumentals von Bert Jansch vermögen es, kleine Geschichten zu erzählen.

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