Clark – Totems Flare

Der Techno-Bastler beendet seine Selbstfindungstrilogie und deutet erstmals einen neuen Weg an. Langsam ist es an der Zeit, gegenüber Chris Clark einen strengeren Ton anzuschlagen. Bisher haben wir ihn als Vertreter der alten Warp-Schule und Aphexpusher-Abteilung immer positiv gesehen. Diese Richtung soll es inmitten der ganzen Maxi’mo Parks und Grizzly Bears auf dem Warp-Label ja unbedingt weitergeben. Doch so langsam muss Clark das Album abliefern, mit dem er unverzichtbar wird. Ewig kann er sich nicht auf Beats verlassen, die sich anhören, als hätte er ein paar Stunden im Schützengraben verbracht und dort Schlachtfeldaufnahmen gemacht – so wie in „Totem Crackcrjack“. Irgendjemand hat ja das Gerücht gestreut, Chris Clark hätte sich nun dem Tanzflächensound zugewandt, aber wenn solche Tracks zur Körperertüchtigung animieren sollen, muss man schon eine Woche lang (mindestens) auf Wodka/Red Bull sein. Aber es gibt schon Momente auf diesem Album, wo man denkt: Das ist es! „Growls Garden“ und „Talis“ sind die ersten Stücke, die etwas Berliner Luft atmen. Hier koppelt Clark sein klöppelndes Klangwerk geschickt mit Ian-Curtis-Stimme. Future Gruftcore, anyone? In „Rainbow Voodoo“ lenken eine Fast-Melodie und Spaßsequenzen schlau vom Noise-Terror ab. Wenn Clark so weitermacht, ist die Sache geritzt.