Cold Cave – Love Comes Close

Lidschatten und Eyliner yveskleinblau. Der Casio, ein Stück Wirgewalt. Ein Wummern aus den Kaschemmen unserer Erinnerung. Throbbling Gristle 1979 vielleicht. Oder New Order zwei Monate nach dem Selbstmord von Ian Curtis. Nein, der Sänger hier kann es mit den Urkräften der Väter noch nicht aufnehmen, er bleibt ein Rauschen im Hinterland.

Mit LOVE COMES CLOSE, dem Debüt von Cold Cave, fahren wir in die Tage der größten und stärksten Trostlosigkeit zurück, als Punk schon nicht mehr New Wave sein mochte. Selten haben Entfremdung und Ekel in der Popmusik besser geklungen als in den Aufnahmen von Cabaret Voltaire und Joy Division, oft kopiert und neuinszeniert, selten glaubhaft. Cold Cave war am Anfang die One-Man-Band von Wesley Eisold, ein US-Amerikaner mit Erfahrung im Hochleistungspunk. Heute hat er eine Band um sich versammelt, die sich dem Industrialsound von hinten annähert, schwere Geräuschbrocken vor sich herschiebt, bis sie zu tanzen beginnen. Wer jetzt nichts Schlimmes denkt, darf von Darkwave sprechen.

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