Craig Finn

I Needed A New War

Partisan/PIAS/RTD (VÖ: 26.4.)  

Der Frontmann der für Kneipenrock-Hymnen bekannten The Hold Steady erzählt Storys von entgleisten Existenzen und dem Kampf um Würde und Liebe. 

Dinge, die in einem Song von Craig Finn vorkommen müssen: Drogen. Partys, Minneapolis oder Saint Paul. Bonuspunkte gibt es für zwielichtige Typen, gewalttätige Auseinandersetzungen, und Anspielungen auf andere Bands oder Songs. Auf Finns viertem Album findet fast all dies statt – allein die Verweise auf Classic-Rock-Bands sucht man hier vergeblich.

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Apropos Rock: Damit haben die neuen Songs wenig zu tun, stattdessen finden sich luftige, rootsige, soulige Arrangements, die gut mit dem kampfmüden Sprechgesang harmonieren. Finn ist mittlerweile fast 50, und sein Gefühl für realistische Charaktere und Beziehungen ist mit der Zeit immer schärfer geworden.

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Egal ob er über einen Irakkrieg-Veteran singt, der für Geld Dinge tut, von denen er nicht sprechen mag („Magic Marker“), oder von einer Frau, die den Glauben an ihren Partner und an ein glückliches Leben verliert („Carmen Isn’t Coming In Today“) – man bekommt das Gefühl wie bei einer Kurzgeschichte von Raymond Carver oder einem Film von Tamara Jenkins: Man spürt, wo sich das eigene, oft schmerzhaft reale Leben mit dem der fiktiven Charaktere überschneidet.

Craig Finns neues Album „I NEED A NEW WAR“ im Stream hören:

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Das ist eine Gabe, die Finns begrenzte Fähigkeiten als Sänger und Melodienschreiber wettmacht. Im Song gewordenen Seufzer „Anne Marie & Shane“ ist es ihm sogar gelungen, einen druckvollen und griffigen Refrain zu schreiben.