Damon & Naomi With Ghost :: Damon & Naomi With Ghost

Das Missing Link zwischen dem Folk-Rock der Eighties und dem Dream Pop von heute

Man glaubt es kaum, aber durch „The New World“ weht tatsächlich ein sehnsüchtiger Wind und „Blue Moon“ beginnt mit dem Klang eines schüchternen Glöckchens. Nicht zu fassen, aber diese Zusammenarbeit des amerikanischen Indie-Pop-Duos Damon & Naomi mit der japanischen Experimental-Rockband Ghost stammt zwar aus dem Jahr 2000, aber es ist bereits angelegt, was den heute allgemein grassierenden Dream Pop ausmacht. So darf man das Album retrospektiv durchaus einordnen als Missing Link zwischen dem verträumten Folk-Rock der späten 80er von Mazzy Star und Galaxie 500, wo Damon Krukowski und Naomi Yang spielten, bevor sie sich als Duo selbstständig machten, und der offensichtlich chartstauglichen Esoterik von Beach House und Lykke Li. Hier allerdings ist das Sphärische noch nicht vollkommen entrückt, den Gitarren hört man meist noch ihre Saiten an und die Stimmen stammen noch von Menschen, nicht von Geistwesen. Aber ansonsten: Alles da vom gerührten Schlagzeug übers flatternde Tamburin und das gehaltvolle Klavier bis hin zur Suizidstimmung. Ach, so schön kann Musik sein, so unglaublich schön.