Diverse :: A Jazz Tribute To Marvin Gaye

Hommagen an Marvin Gaye sind schwer in Mode.- Unlängst zollten New-Soul-GröSen dem“troubleman“ auf MARVIN IS 60 ihren Tribut. Nun hat Michael Möhring Jazz-Versionen von Gaye-Hits zusammengestellt (was der Musikjournalist auch schon mit Stevie-Wonder-Songs durchexerzierte). Warum nicht? Der Jazz -wir denken an Joshua Redmans TIMELESS TALES oder an Cassandra Wilson – ist oft dann besonders gut, wenn er sich kongenialer Vorlagen bedient (oder – umgekehrt – alle Ketten sprengt, aber das ist eine andere Geschichte). Und wer würde bestreiten, daß Songs wie „What’s Going On“ oder „Mercy Mercy Me“ Geniestreiche sind? Daß A Jazz Tribute To Marvin Gaye dennoch eher durchwachsen ist, liegt auch an der bisweilen allzusehr dem Wohlklang verpflichteten Lesart einiger dieser Klassiker. Gefallen können Maceo Parker, Quincy Jones, Ray Barretto, der famose Till Brönner (mit Michael Brecker) und der sonst als Weichspüler berüchtigte Grover Washington Jr., derweil sorgen Mongo Santamaria, Earl Klugh, Paul Bollenback oder Stanley Turrentine allenfalls für gehobene Cocktailparty-Beschallung. Wir genießen’s trotzdem, gruseln uns davor, daß Marvin Gaye der Puff-Daddy-Fugees-Recycling Corp. in die Hände fallen könnte und verbleiben deshalb mit 3 Sternen.